• 30.01.2017

Slammers PEAK Girls Hürth/Bonn ziehen in die WNBL-Hauptrunde ein!

Dabei waren die Vorzeichen aus der Sicht der Hürth/Bonner Kooperation an diesem Sonntag mehr als düster. Der Ausfall von vier Stammspielerinnen und etliche Krankmeldungen zu Beginn der Trainingswoche hatten eine reguläre Vorbereitung auf das bisher wichtigste Spiel der Saison praktisch unmöglich gemacht. Drei Tage vor der entscheidenden Partie um den Einzug in die Hauptrunde lagen Headcoach Steffi Lippold ganze sechs Zusagen vor. Da blieb den Fans des Heimteams, die in großer Zahl die Tribüne füllten, angesichts eines Gegners, der sich auf der Zielgeraden der Vorrunde noch mit zwei Spielerinnen aus Hagen verstärkt hatte, eigentlich nur die Hoffnung auf ein Basketball-Wunder – umso mehr, da der Herner TC tatsächlich in Bestbesetzung auflief.

Fast schon erwartungsgemäß gingen die Gäste im 1. Viertel in Führung, auch wenn die Defense der Slammers Girls wie ein Bollwerk stand. Ein Dreipunktwurf von Topscorerin Larissa Felten (33/3), die – wie sich im weiteren Verlauf  der Begegnung herausstellen sollte – immer wieder nach Belieben durch die Abwehrreihen der Gäste marschierte, und ein Korbleger von Julia Bauchmüller sorgten dafür, dass die Rheinländerinnen in Schlagweite blieben. Knapp 30 Sekunden später brachte ein Treffer des Kaderkükens Isabel Budenz (15/2), die in jeder Spielphase beherzt und clever die Bälle an ihre Teamkolleginnen verteilte, eine 9:8 Führung, die Larissa Felten mit 10 Punkten in Folge ausbaute. Den Schlusspunkt in diesem Viertel setzte Tamina Müller, die, obwohl gesundheitlich noch angeschlagen, aufs Neue ihr untrügliches Gespür für den richtigen Moment unter Beweis stellte und die ihr Team durch einen verwandelten Freiwurf mit 20:15 in Führung brachte.

Zu Beginn des zweiten Viertels waren es erneut die Hausherrinnen, die im wahrsten Sinne des Wortes am Ball blieben und die ihren Vorsprung defensiv und offensiv energisch verteidigten. Aber Herne zeigte sich zunehmend besser eingestellt. 4,5 Minuten vor der Halbzeit kam es erstmals zum Ausgleich. Hannah Borghese stellte die Führung für Hürth/Bonn mit zwei Freiwürfen wieder her. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet ließen sich jedoch nicht abschütteln, gingen 2,5 Minuten vor der Halbzeit in Führung. Larissa Felten, Hannah Stier und Liv Gilles hielten dagegen. Letztlich ging es mit einer so unerwarteten wie knappen 36:33 Führung in die Halbzeitpause. Eine unter den gegebenen Umständen großartige Leistung der Slammers Girls bis dahin – aber würde die Kondition nach nur einer Trainingseinheit ausreichen, um in der zweiten Spielhälfte daran anzuknüpfen?

Nach dem Wiederanpfiff nahmen wiederum Larissa Felten, Tamina Müller und Isabel Budenz das Heft in die Hand. Während die starke Defense der Rheinländerinnen etliche Korberfolge der Gäste verhinderte, trug sich auf Seiten der Hausherrinnen Julia Bauchmüller ebenfalls in die Liste der Dreier-Schützen ein. In der letzten Spielminute gelang dem Team aus Herne zwar der Ausgleich. Dennoch konnten die Slammers Girls einen Vorsprung von drei Punkten ins Schlussviertel (58:55) retten.

Zu Beginn des vierten Viertels überschlugen sich die Ereignisse. Herne ging mit einem Punkt in Führung. Die Rheinländerinnen konterten mit einem 9:0 Lauf. Die Halle stand Kopf. War das die Vorentscheidung? Würde es reichen? Fünf Minuten vor dem Abpfiff verkürzten die Gäste noch einmal auf sechs Punkte – genug Zeit für ein Team mit etlichen sicheren Distanzschützen, das Spiel noch zu drehen. Eigentlich. Aber die Slammers Girls wollten das unmöglich Geglaubte jetzt auch möglich machen. Stark in der Defense und mit viel Zug zum gegnerischen Korb zogen die Rheinländerinnen in der Schlussphase kontinuierlich davon.

So stand am Ende ein verdienter 85:75 Sieg der Hürth/Bonner Kooperation gegen einen überlegen geglaubten Gegner und damit der Einzug in die Runde der besten zwölf WNBL-Teams in Deutschland.

Vor den Slammers Girls liegt nun eine zweiwöchige Spiel-und Regenerationspause, bevor es am 12.02.2017 mit einem Heimspiel in die Hauptrunde geht.

Fazit: Ein Team mit ganz viel Basketball im Herzen, in dem jede Spielerin auf den Punkt ihr Bestes gegeben hat, eine taktische Meisterleistung von Headcoach Steffi Lippold und ein Spiel wie ein Feuerwerk von einer überragenden Larissa Felten haben die Slammers PEAK Girls am letzten Vorrunden-Wochenende verdient in die Runde der besten zwölf Mädchenteams in Deutschland gebracht. Besondere Erwähnung verdient außerdem Isabel Budenz, die die ihr auferlegte Verantwortung mit einer Lässigkeit meisterte, die einfach sehenswert war.

Für die Slammers PEAK Girls Hürth/Bonn liefen auf: Larissa Felten 33/3 (5 Steals, 7 Rebounds), Isabel Budenz 15/2 (5 Assists), Tamina Müller 11, Liv Gilles 8,  Julia Bauchmüller 6/1, Hannah Borghese 6, Sonja Schulte 3, Hannah Stier 3 (2 Blocked Shots), Darleen Zwanbun und Kristina Pellens (7 Rebounds).

Gute Besserung an dieser Stelle an die erkrankten und verletzten Spielerinnen, die geschlossen auf der Bank mitgefiebert haben und die hoffentlich bald alle wieder einsatzfähig sind!

 

Text: Sandra Weeger-Elsner

Foto: Halil Balci