• 27.10.2016

Unsere BG-Coaches(6): Harald Limböck

Die BG Bonn-Meckenheim hat sich zu einem der größten und erfolgreichsten Basketballvereine in NRW gemausert – eine Entwicklung, die ohne das leidenschaftliche Engagement unserer Trainerinnen und Trainer undenkbar wäre! Darum sollen an dieser Stelle in loser Folge unsere Coaches vorgestellt werden, deren Arbeit hinter dem Erfolg unseres Vereins steht.

Das Wort hat diesmal Harald Limböck, 35, der nicht nur die Minis der BG Bonn-Meckenheim bis hinauf zur U12 trainiert, sondern inzwischen auch Vereinsvorsitzender ist.

 

Harald, welche Hobbys hast du?

Basketball. Gelegentlich komme ich auch noch dazu, ein wenig Badminton zu spielen, aber mit deutlich abnehmender Tendenz.

Warst du als Kind im Sportverein?

Ich habe, als ich 5 oder 6 Jahre alt war, wie so viele Kinder mit Fußball angefangen: beim SSV Bornheim. Ich habe dann aber irgendwann gemerkt, dass Fußball nicht so meine Sportart ist, und bin deshalb zum Badminton gewechselt.

Wie und wann bist du zum Basketball-Trainer geworden?

Ein Freund, mit dem ich zusammen studiert habe, ist 2004 in Meckenheim Trainer der U10 geworden und hat mich gefragt, ob ich als Co-Trainer mit einsteigen möchte. Nach ungefähr einem Jahr habe ich dann die Mannschaft übernommen und allein weiter trainiert. Als sich 2009 dann die beiden Vereine Rentrop Bonn und Meckenheimer TuS zur BG Bonn-Meckenheim zusammengeschlossen haben, habe ich das Training in Bonn übernommen.

Wie war deine Anfangszeit als Trainer?

Ich habe damals noch ein ganz, ganz anderes Training als heute gemacht. Heute würde ich darüber wohl nur noch den Kopf schütteln. Es muss vergleichsweise langweilig für meine Spieler gewesen sein. Ich denke, dass ich inzwischen ein sehr modernes Training für unsere Minis, also die Kinder bis zum Alter von 12 Jahren, anbiete. Mein primäres Ziel ist es, möglichst alles spielerisch zu vermitteln. Die Motivation im Training ist jedenfalls gefühlt sehr hoch, aber am besten fragst du die Kids selber. 😉

Was ist dir beim Training am wichtigsten?

Mir ist es wichtig, eine Lernatmosphäre zu schaffen, in der die Kinder sich wohl fühlen, damit sie sich trauen, Fehler zu machen. Wer permanent Angst hat, zu versagen, entwickelt sich nicht weiter. Außerdem ist es mir wichtig, dass auch wir Trainer als Team auftreten. Ich habe in meinen Anfangsjahren häufig alleine in der Halle gestanden. Heute bin ich mit tollen Trainern und Co-Trainern gesegnet, mit denen die Zusammenarbeit sehr viel Spaß macht. Das möchte ich echt nicht mehr missen.

Was ist dir beim Spiel am wichtigsten?

Gerade hier, wo der Erwartungsdruck steigt, weil es um Sieg oder Niederlage geht, ist es wichtig, den Kindern die Angst zu nehmen, Fehler zu machen, und sie dazu zu ermuntern, Dinge auszuprobieren, die wir im Training geübt haben. Ich gehöre, glaube ich zumindest, nicht zu den lauten Trainern, die vom Spielfeldrand aus ihre „Marionetten“ steuern. Mir ist es wichtig, dass die Kinder lernen, selbst kluge Entscheidungen zu treffen. Das kann bei knappen Spielen auch einmal in die Hose gehen. Wer den Kindern aber alle Entscheidungen abnimmt, bringt sie um wertvolle Lernerfahrungen.

Wie bereitest du das Training vor? Woher hast du deine Ideen?

Ich übernehme oft Übungen oder Trainingseinheiten, die ich bei Fortbildungen oder anderen Trainern gesehen habe, und kombiniere sie dann mit meinen eigenen Ideen und passe sie den aktuellen Inhalten an. Auch das Internet bietet eine Fülle von Anregungen für gutes Training. (Mit einem Augenzwinkern:) Letztlich „klaue“ ich meine Ideen von überall.

Was war dein bisher schönstes Erlebnis als Basketballtrainer?

Das war das TOP 4 mit den 2002ern, als wir auf dem Hauptspielfeld der Telekom Baskets spielen durften. Die Namen der Kinder standen – wie bei den Profis – auf der großen Anzeigentafel. Toll, dass die Baskets das ermöglicht haben. An diesem Tag habe ich, obwohl wir nur Vizemeister wurden, viele leuchtende Kinderaugen gesehen…

War das auch dein größter Erfolg als Basketballtrainer?

In der älteren Jugend und im Seniorenbereich zählen überwiegend nur Meisterschaften und gewonnene Titel. Ich als Minitrainer messe Erfolg etwas anders. Mir geht es darum, Kindern Freude und Spaß am Sport zu vermitteln. Der größte Erfolg ist für mich, wenn es gelingt, möglichst viele Kinder und ihre Familien mit dem Basketballfieber zu infizieren.

Hast du schon einmal daran gedacht aufzuhören? Was war deine größte Enttäuschung als Trainer?

Ich ärgere mich natürlich auch schon einmal, wenn ich einen Fehler gemacht habe oder wenn ein Spiel gerade nicht so gut läuft, weil der Einsatz der Spieler nicht stimmt. Aber ich habe noch nie wirklich daran gedacht aufzuhören. Dazu macht mir mein Hobby viel zu viel Spaß!

Was ist dein Ziel als Trainer?

In der Altersklasse, in der ich trainiere, geht es darum, möglichst viele Kinder von der Sportart Basketball zu begeistern. Letztlich lässt sich in dem Alter schwer vorhersehen, wie weit es ein Spieler einmal sportlich schaffen wird. Als Trainer freut man sich dann natürlich, wenn es dann einem früheren Mini gelingt, in die Auswahlmannschaft zu kommen oder in die Jugendbundesligen. Genauso freue ich mich aber, wenn ein Mini irgendwann einmal selbst Lust darauf bekommt, als Co-Trainer oder Trainer sein Wissen an die nächste Generation weiterzugeben. Auch entdeckt der eine oder andere vielleicht sein Talent als Schiedsrichter oder findet später sogar Gefallen an der Vorstandsarbeit… Ein Verein, der nur aus Spielern besteht, funktioniert eben nicht.

Guckst du eigentlich oft Basketball im Fernsehen oder im Internet?

Ich würde gern mehr sehen, aber ich habe oft nicht die Zeit dazu. Ich gehe aber sehr gern zu den Spielen der Telekom Baskets.

Hast du ein Lieblingsteam, einen Lieblingsspieler?

Ich bin immer schon ein großer Fan von Dirk Nowitzki gewesen, weil er es durch viel Fleiß und Einsatz geschafft hat, sich als Ausländer in der NBA durchzusetzen. Mein Lieblingsteam ist aber immer die BG Bonn-Meckenheim – egal in welcher Altersgruppe oder Liga…

Noch einmal zurück zur BG Bonn-Meckenheim: Wie siehst du die Entwicklung unseres Vereins?

Ich freue mich darüber, wie wir gewachsen sind und hoffe, dass wir unseren Kurs beibehalten. Das betrifft einmal die Anzahl der Mitglieder, wir sind der siebtgrößte Basketballverein Deutschlands, aber auch die Qualität der Ausbildung unserer Spieler und Trainer.  Unsere Jugendteams spielen fast durchgängig in den höchsten Liegen. Seit zwei Jahren kooperieren wir mit Hürth in Sachen WNBL und mit den Telekom Baskets und Rhöndorf bei der JBBL und NBBL. In diesem Jahr stellen wir mit Dominik Seger sogar erstmalig den Trainer für das gemeinsame JBBL-Team. Mein Wunsch für die Zukunft ist es, dass sich diese erfolgreiche Jugendarbeit mittel- bis langfristig auch auf den Seniorenbereich auswirkt. Es wäre z.B. schön, wenn es in Bonn wieder eine Damenbundesligamannschaft geben würde… Wir nehmen uns aber die Zeit, darauf zu warten, bis unsere eigenen Talente so weit sind.

Letzte Frage: Was gefällt dir eigentlich so am Basketball?

Zuerst einmal finde ich Basketball gut, weil es ein Teamsport ist und man sich gemeinsam freut, wenn man gewinnt, und gegenseitig wieder aufbauen kann, wenn man verloren hat. Man ist eigentlich nie allein. Außerdem fasziniert mich die Flüssigkeit und Leichtigkeit der Bewegungen, ich finde, Basketball hat fast etwas mit Kunst zu tun.