Unsere BG-Coaches(15): Thorsten Müller
Die BG Bonn-Meckenheim hat sich zu einem der größten und erfolgreichsten Basketballvereine in NRW gemausert – eine Entwicklung, die ohne das leidenschaftliche Engagement unserer Trainerinnen und Trainer undenkbar wäre! Darum sollen an dieser Stelle in loser Folge unsere Coaches vorgestellt werden, deren Arbeit hinter dem Erfolg unseres Vereins steht.
Mit Thorsten Müller, 48, steht diesmal ein Trainer im Mittelpunkt, der in schwieriger Zeit auch als Vereinsvorsitzender Verantwortung für die BG übernommen hat. Aktuell betreut er unsere U17.
Thorsten, welche Hobbys hast du?
Meine Familie! Ich spiele Golf und ich koche gern.
Warst du als Kind schon im Sportverein?
Im Alter von 5 oder 6 Jahren habe ich mit Schwimmen angefangen. Als mir das zu langweilig wurde, habe ich in meiner Schul-AG in Hannover mit Basketball angefangen. Da war ich 11 Jahre alt.
Und wo hast du dann überall gespielt?
Mein erster Verein war der TK Hannover, in dem ich gespielt habe, bis ich 18 oder 19 Jahre alt war. Dann bin ich zu Eintracht Hildesheim gewechselt, da habe ich dann in der 2. Bundesliga gespielt.
Wie bist du dazu gekommen, selbst eine Mannschaft zu coachen?
Ich habe schon vor Jahrhunderten meine Trainerlizenz gemacht und immer mal wieder verschiedene Mannschaften gecoacht. Sogar unsere 1. Damenmannschaft habe ich in der Vergangenheit schon für eine Weile betreut. Ehrlich gesagt, finde ich, dass es selbstverständlich ist, in einer Gemeinschaft, wie sie ein Sportverein ist, auch Verantwortung zu übernehmen und damit einen Beitrag für die Gemeinschaft zu leisten. Es gibt ja ganz viele unterschiedliche Aufgaben – du kannst anschreiben, du kannst eine Schiedsrichterausbildung machen (damit habe ich mir in jungen Jahren etwas dazu verdient) oder eben eine Mannschaft in deinem Verein betreuen…
Was ist dir im Training besonders wichtig?
Ich versuche in meinem Training, alle Mädchen mitzunehmen. Das heißt, ich versuche die richtige Balance zu finden und die Mädels, die ganz unterschiedliche Voraussetzungen mitbringen, im Training nicht zu über- oder unterfordern. Das ist nicht immer leicht. Aber ich möchte, dass wir aufeinander Rücksicht nehmen und ein echtes Team werden, in dem sich alle gemeinsam weiter entwickeln und ihren Spaß haben. Ich möchte als Trainer damit auch einen Teil zur Persönlichkeitsentwicklung der Mädchen beitragen, die jetzt zum großen Teil kurz vor ihrem Abitur stehen…
Worauf legst du bei deinem Coaching im Spiel besonderen Wert?
Ich will immer gewinnen! Dabei lege ich mehr Wert auf die Offense, ich bin ganz klar ein Offense-Trainer. Und ich bin ein aktiver Trainer an der Seitenlinie! Mich an der Seitenlinie zurückhalten, das kann ich nicht so gut – ich bin eher der 6. Mann! Aber ich versuche immer, fair zu bleiben, und möchte, dass sich meine Spielerinnen gut fühlen.
Deine Kinder spielen ja beide Basketball – bist du auch ein aktiver Vater, wenn du bei den Spielen von Tamina und Ben zuschaust?
Da habe ich einen Lernprozess durchgemacht. Als Tamina angefangen hat, Basketball zu spielen, wollte ich von der Zuschauerbank aus mit coachen und helfen. Aber meine Tochter hat mir dann relativ schnell klar gemacht, dass sie das nicht möchte… Inzwischen sehe ich, dass es zum Beispiel Ben mehr hilft, wenn ich während des Spiels gar nichts reinrufe. Ich rufe ihm in der Halbzeitpause allenfalls ein paar aufmunternde Worte zu und sage ihm nach dem Spiel, was mir aufgefallen ist.
Was war dein bisher schönstes Erlebnis als Trainer?
Da fällt mir, ehrlich gesagt, kein besonderes Erlebnis ein. Ich freue mich einfach, wenn das, was ich mir mit meinem Team vor dem Spiel vorgenommen habe, dann im Spiel funktioniert.
Welche Ziele hast du? Reizt es dich, die U17 auch in Zukunft zu coachen oder mal ein Team der Jungs zu betreuen?
Ich kann mir tatsächlich vorstellen, einmal ein Jungen-Team zu coachen. Aber jetzt möchte ich zuerst einmal diese Saison zu Ende bringen und dann vielleicht noch ein weiteres Jahr mit meinem aktuellen Team weiterarbeiten. Danach sehen wir weiter. Wir haben ja so viele gut qualifizierte Trainer in unserem Verein…
Wie siehst du die Entwicklung unseres Vereins?
Ich glaube, dass wir auf einem ausgesprochen guten Weg sind und inzwischen auch einen recht großen Wert für die Stadt haben. Das sage ich ganz ohne falsche Bescheidenheit. Ich denke, wir haben in den letzten Jahren eine Menge bewegt, wobei sich diejenigen, die in dieser Zeit die grobe Arbeit zu erledigen und auch so manche schmerzhafte Entscheidung zu treffen hatten, verschlissen haben. Diejenigen, die unserem alten Vorstand, zu dem ich drei Jahre gehört habe, mittlerweile nachgefolgt sind, haben jetzt eine Menge Fein- und Detailarbeit zu erledigen. Aber, wie gesagt, ich glaube, wir sind auf einem ausgesprochen guten Weg. Wir werden sicher auch immer mal an unseren eigenen Ansprüchen scheitern, aber wir werden hoffentlich trotz unserer Größe immer ein sehr sympathischer, familiärer Verein bleiben!
Verfolgst du die NBA oder BBL?
Die NBA interessiert mich heute nicht mehr so sehr, aber ich sehe mir die Spiele in der BBL an. Seit ich in Bonn wohne, bin ich natürlich Lokalpatriot und verfolge besonders die Spiele der Telekom Baskets bei denen mir in dieser Saison Filip Barovic sehr gut gefällt.
Die Schlussfrage: Was gefällt dir eigentlich am Basketball so gut?
Basketball ist eine der kompliziertesten und komplexesten Sportarten, was die verschiedenen Bewegungsabläufe angeht, und das fasziniert mich.