• 09.04.2025

40 Minuten Vollgas fürs Viertelfinale

Zum bisherigen Saisonhöhepunkt empfangen die Talents BonnRhöndorf am Sonntagnachmittag (16.00 Uhr; ABZ, Basketsring) die QOOL Sharks Würzburg zum Rückspiel in den Achtelfinal-Playoffs der TOYOTA 2. Basketball-Bundesliga. Nach dem Motto „Winner takes all“ geht es um den Einzug in die nächste Runde.

Das ungewöhnliche 70:70-Unentschieden im Hinspiel versetzt Bea Waffenschmieds Mannschaft in die Lage, durch einen Sieg – egal wie knapp – den bisher größten Erfolg des Talents-Basketballprogramms zu erreichen. Im letzten Jahr war man als Klassenneuling im Achtelfinale gegen Heidelberg ausgeschieden. Jetzt hat man also die große Chance, vor heimischem Publikum und mit den Fans im Rücken für eine kleine Sensation zu sorgen und in die Runde der letzten Acht einzuziehen. Manager Markus Wolf geht davon aus, dass man eine „volle Hütte“ gegen Würzburg haben wird. Das Ausbildungszentrum der Telekom Baskets soll aus allen Nähten platzen. Zudem findet am Sonntag auch der Aktionstag zum FIBA-Projekt „Her World, Her Rules“ in Bonn statt. Gemeinsam mit dem DBB und der Toyota DBBL soll der aktuelle Aufwind im Frauenbasketball und die ausgerufene Dekade des Mädchen- und Frauenbasketballs viele neue Mädchen für den Basketballsport begeistern helfen. Das alles im Vorfeld des Play-off-Spieles, es wird also einiges los sein im Bonner Basketball-Mekka am Hardtberg.



Dass der Staffelzweite der Südgruppe jedoch auch weiterhin als Favorit in das Do-or-Die-Spiel geht, wird man in Bonn und Rhöndorf nicht müde zu betonen. Die Sharks haben nicht umsonst 19 Vorrundenspiele gewonnen. Das Match in Würzburg hat aber auch gezeigt, dass die Talents mit vermeintlich stärkeren Teams mithalten können. Im Gegenteil, man hatte die Mainfranken sogar am Rande einer Niederlage. Das weiß auch der Gegner.

Waffenschmied ist bewusst, dass des am Sonntag womöglich anders laufen kann. „Das Spiel hat uns einige Hausaufgaben mit auf den Weg gegeben“, sagt der Coach. In der Nachbetrachtung fiel auf, dass Würzburg mit gewissen Spielzügen immer wieder zu leichten Punkten in Korbnähe kam. Johanna Michel (16 Punkte) und Paula Wenemoser (9) setzten sich häufiger durch, auch wenn die Talents das Reboundduell (41 zu 35) überraschenderweise für sich entscheiden konnten. Auf der anderen Seite kann der Talents-Trainerstab auch davon ausgehen, dass die Haie nicht wieder „tatenlos“ dabei zusehen werden, wie eine Karoline Steffen fünf von sechs Dreiern versenkt. Überhaupt war die gute Trefferquote von Waffenschmieds Truppe aus der Ferne entscheidend für das positive Abschneiden am Main. Ein Glück, dass die BonnRhöndorfer „Distanzgefahr“ nicht nur von Steffen ausgeht, sondern auch noch andere Namen umfasst.



Am Ende wird es sicher darauf ankommen, wer noch ein paar Körner mehr übrig hat. Und wer seine Nerven angesichts der Druck-Situation besser im Griff haben wird. Wenn die beiden Teams am Sonntag zum Hochball antreten, wissen sie bereits, wer der mögliche Gegner im Viertelfinale sein wird. Im Duell Chemnitz gegen Freiburg haben die Breisgauer einen unerwartet hohen Sieg in Sachsen erringen können und absolvieren das Rückspiel bereits am Samstag. Ein Grund mehr für Waffenschmieds Team, am Sonntag Vollgas zu geben.

Fotos: Jan Fante

Text: Franz-Werner Krausgrill