Mühsamer Auswärtssieg in Braunschweig bringt Talents auf Rang vier
Ein Sieg ist ein Sieg, ist ein Sieg, hat einmal ein weiser Sportbeobachter zu Protokoll gegeben. Dass es solche zähen Partien, bei denen man Ende froh ist, dass sie vorbei sind, auch in der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga gibt, unterstrichen die Talents BonnRhöndorf am Sonntagnachmittag in Braunschweig. Mit einer wahren Energieleistung besiegten Bea Waffenschmieds Korbjägerinnen Eintracht Braunschweig Lion Pride mit 66:51 (38:32) und rückten in der Tabelle auf den vierten Rang vor. Martha Middeler gelang dabei ein Double-Double mit 16 Punkten und 16 Rebounds.
Großer Wermutstropfen waren die beiden Ausfälle im letzten Viertel, als zuerst Karoline Steffen und wenig später Lena Lingnau schwer humpelnd vom Court geleitet wurden. Das BonnRhöndorfer Lazarett ist damit weiterhin gut gefüllt.
Zwar konnte Sophia Müller ihre ersten Zweitligaminuten für die Talents sammeln, mit Lisanne Räwer Tanguep und Nicola Happel fehlten in Braunschweig aber wieder zwei wichtige Akteure. Am Ende stand ein Sieg mit 15 Punkten in den Büchern, nachdem es lange Zeit so gar nicht ausgesehen hatte. Dank einer Steigerung im letzten Durchgang war der Erfolg sicher auch verdient, denn die Gastgeberinnen kamen in den letzten zehn Minuten auf nur noch zwei Pünktchen.
Vor allem dank der Freiwurfkünste Middelers (12 Treffer bei 14 Versuchen) wuchs die kleine BonnRhöndorfer Führung nach dem dritten Durchgang (52:49) kontinuierlich an. Zwei wichtige Körbe von Johanna Huppertz (14 Punkte) und ein erfolgreicher Dreier von Julijana Blazic stellten die Weichen dann auf Auswärtssieg. Apropos Dreier: der Hauptgrund, warum die Talents Ihrer Favoritenrolle gegen das weiterhin sieglose Tabellenschlusslicht über weite Strecken nicht gerecht werden konnten, lag in der unterirdischen Trefferquote aus der Distanz. Insgesamt 38 Mal setzten die rheinischen Basketballerinnen zum krönenden Wurf aus der Ferne an, 33 Mal wurde es dann leider eine Fahrkarte.
Es war Waffenschmieds Schützlingen hoch anzurechnen, dass sie nie den Mut verloren, auch wenn das Löwenrudel zwischenzeitlich immer wieder in Schlagdistanz blieb und die Partie nach der Halbzeit öfter am Kipppunkt stand.
„Wir haben das erwartet schwere Spiel gesehen und umso mehr freuen wir uns über die hart erkämpften Punkte“, fasste Talents-Manager Markus Wolf zusammen. Zu den beiden Verletzungen steht noch nicht fest wie schlimme es sein wird: „Wir hoffen, dass die Ausfallzeiten überschaubar bleiben.“
Der Coach war hinterher gar nicht unzufrieden mit dem Spiel ihrer Mannschaft: „Das ist die Art und Weise, wie wir spielen wollen. Schnelles Spiel nach vorne und viele Abschlüsse. Wir haben viele gute Würfe genommen auch wenn die Trefferquote nicht so toll war“, sagte Waffenschmied. Besonders gefreut hatte sie sich nach eigener Angabe über das Debut von Sophia Müller. „Das wird eine tolle Saison mit ihr werden“, freute sich die Trainerin.
Viertel: 13:19 / 19:19 / 17:14 / 2:14
Es spielten: E. Scheibinger 7 Punkte/1 Dreier, S. Müller, K. Steffen 5/1, L. Lingnau 2, J. Blazic 5/1, Z. Perlick 6, L. Hilgenfeld 5, M. Middeler 16/16 Rebounds, J. Huppertz 14/2, L. Wolff 6.
Text: Franz-Werner Krausgrill
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