Regio: Talents erwischen einen gebrauchten Abend
Die Talents BonnRhöndorf mussten am 19. Spieltag der Regionalliga gegen die DJK Frankenberg eine ernüchternde 77:83-Overtime-Niederlage einstecken (28:22, 16:13, 19:21, 9:16, 5:11). Dabei waren die Gäste mit lediglich sechs Spielerinnen angereist, schafften es aber dank einer außerordentlichen Energieleistung über die gesamte Spielzeit in Schlagdistanz zu bleiben. Sie zwangen die Talents beim Stand von 72:72 in die Verlängerung und zeigten dort trotz ihrer Belastung letztlich mehr Siegeswillen als die Hausherrinnen, die sich fragen lassen müssen, wieso es nicht gelang, die Gegnerinnen irgendwann müde zu spielen.
Dabei hatte es in der ersten Halbzeit noch gut ausgesehen für das Kooperationsteam. Dank einer aus der Distanz blendend aufgelegten Emily Scheibinger und fortwährenden Nadelstichen der Innenspielerinnen Lia Hilgenfeld sowie Sina und Jule Flottmann waren die Talents nach dem ersten Viertel 28:20 enteilt. Frankenberg gelang es erst im zweiten Viertel, den Offensivdrang der BonnRhöndorferinnen etwas einzudämmen. Gut für die Talents, dass die Dreierquote bis zur Halbzeit noch hoch blieb und man mit einer 44:35-Führung in die Pause gehen konnte.

Wer in der zweiten Halbzeit damit rechnete, dass die sechs Gästespielerinnen ihrem kraftraubenden, weil körperlichen Stil irgendwann Tribut würden zollen müssen, sah sich allerdings getäuscht. Das dritte Viertel blieb im Ergebnis noch einigermaßen ausgeglichen, aber es deutete sich schon hier an, dass man auf BonnRhöndorfer Seite die Rechnung ohne den Durchsetzungswillen der Aachenerinnen gemacht hatte.
Im vierten Abschnitt ließen sich die Talents dann den Schneid abkaufen. Die Trefferquote sank zusehends und die Gäste gewannen langsam aber sicher die Oberhand. Vor allem Lilli Lennartz (26 Punkte) bekamen die Hausherrinnen so gar nicht mehr in den Griff. Punkt für Punkt knabberten die Frankenbergerinnen von dem Vorsprung ab und mit jedem Korb der Gäste wuchsen auf Talents-Seite die Zweifel. In der 34. Minute schaffte Frankenberg schließlich den 63:63-Ausgleich. Ab hier wurde es zu einer Frage des Willens. Zwar konnte Jule Flottmann eine Minute vor Schluss noch einmal auf 72:70 für die Talents erhöhen, im Gegenzug gelang der DJK aber der erneute Ausgleich. Overtime.

Und auch hier wurden die inzwischen völlig verunsicherten BonnRhöndorferinnen von den Gästen überpowert. Allein Sina Flottmann hielt mit fünf Punkten dagegen, bekam aber offensiv keine Unterstützung mehr. Die Angriffe der Talents blieben Stückwerk und verfingen sich immer wieder in der einfach nicht nachlassen wollenden Aachener Defense. Frankenberg wiederum hatte nun genug Selbstvertrauen getankt, um die müden Beine zu vergessen, griff in der Verteidigung beherzt zu und nutzte seinerseits routiniert die Lücken der Talents-Defense. Da half auch kein Lamentieren über den vielleicht einen oder anderen unglücklichen Pfiff. Frankenberg sicherte sich den Sieg am Ende völlig verdient mit einer Reihe von Freiwürfen.
Es spielten:
Bantes (6 Punkte/ 2 Dreier), Scheibinger (18/3), Pfeil, Brand (4), von Ass, S. Flottmann (20/1), Hilgenfeld (17), Mooshage (2), J. Flottmann (7), Fante, Kleinert (3/1)
Text & Fotos: Jan Fante
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