• 14.04.2025

Talents hadern mit mieser Trefferquote und scheiden gegen Würzburg aus.

Die große Überraschung blieb aus: schon zur Halbzeit lagen die Talents BonnRhöndorf im Achtelfinal-Rückspiel der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga gegen die QOOL Sharks aus Würzburg mit 17:35 im Hintertreffen. Am Ende von 40 recht einseitigen Basketballminuten hatte der Tabellenzweite der Südgruppe einen deutlichen 66:41-Erfolg gegen die Talents errungen und zog damit in das Viertelfinale der Playoff-Runde ein.

Über 250 Zuschauer im Ausbildungszentrum der Telekom Baskets Bonn gaben dem Do-or-Die-Spiel einen stimmungsvollen und würdigen Rahmen. Leider präsentierten sich nur die Gäste vom Main in Spiellaune und drückten dem Match von Beginn an ihren Stempel auf. Die Gastgeberinnen konnten nur wenig vom dem Leistungsvermögen abrufen, welches ihnen vor Wochenfrist ein starkes 70:70-Unentschieden im Frankenland beschert hatte.

Headcoach Bea Waffenschmied musste nach den Gründen für die Niederlage nicht lange suchen: „Wenn man vorne nichts trifft, kann man hinten noch so gut verteidigen, gewinnen ist dann fast unmöglich“, analysierte die Trainerin. Nur ganze 23 Prozente Wurfquote offenbarten die entscheidende Schwachstelle ihrer Mannschaft im Rückspiel. Kein Vergleich zu den guten Zahlen der Vorwoche. Und dementsprechend bitter war der Nachgeschmack an diese Begegnung. Eine Hiobsbotschaft ereilte Waffenschmied bereits kurz vor Spielbeginn: Lisanne Räwer Tanguep spürte einen Schmerz im Rücken und eilte sofort zur Physiotherapeutin. Die 18 jährige Topscorerin der BonnRhöndorferinnen biss auf die Zähne und spielte. Aber einen Unterschied machen konnte die hochbegabte Angreiferin damit nicht (mehr).

Ganz anders die Gäste, bei denen das Fehlen von Marja Wahl kaum ins Gewicht zu fallen schien. Die Main Sharks wurden ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht und waren sehr gut auf Waffenschmieds Mannschaft vorbereitet. Da der Distanzwurf bei den Talents nicht fiel, musste man den Ball geduldig um die Zone herumspielen. Denn unter dem Korb ergaben sich nicht viele Möglichkeiten für die körperlich unterlegenen Einheimischen. So landeten nicht wenige Pässe beim Gegner, der blitzschnell die Transition überbrückte und gekonnt abschloss. „Würzburg hat uns im 1 gegen 1 zu oft geschlagen“, beschrieb Waffenschmied die Probleme ihres Teams. Vor allem die Kanadierin Emma Weltz – im Hinspiel noch kein so großer Faktor – bekamen die Talents heuer nie in den Griff. Mit 26 Punkten wurde die Aufbauspielerin zur besten Punktesammlerin der Partie. Auf der anderen Seite kam keine Talents-Akteurin auf eine zweistellige Ausbeute. Würzburgs Asse stachen, die auf Talents-Seite unglücklicherweise nicht.

„Wir haben es defensiv gar nicht so schlecht gemacht. Ein Team wie Würzburg ist immer für 70 Punkte gut. Aber wir haben heute deutlich unter unseren Möglichkeiten gescort. Das kannst Du Dir in den Play-offs nicht leisten“, erläuterte Talents-Manager Markus Wolf. „Es ist ein wenig schade, dass die für uns von vielen Hallen- und Personalproblemen gekennzeichnete Saison nicht so enden konnte, wie wir uns dies gewünscht hätten. Aber wir können mit dem Erreichten trotzdem sehr zufrieden sein“, fügte Wolf hinzu.

Statt im Viertelfinale gegen Freiburg geht es für die Talents nun in die lange Off-Season. Das Lastenheft der BonnRhöndorfer Spielgemeinschaft ist prall gefüllt, das dritte Jahr in der 2. Bundesliga darf mit Spannung erwartet werden.

Viertel: 11:18 / 6:17 / 9:9 / 15:22

Es spielten: E. Scheibinger, K. Steffen (2 Punkte), A. Kerluku (2), L. Arz (5/1 Dreier), Z. Hartmann (3/1), L. Räwer Tanguep (4), L. Lingnau (1), M. Koopmann (2), A. Kröner (9), L. Brinkmann (4/9 Rebounds), M. Kleinert.

Fotos: Jan Fante

Text: Franz-Werner Krausgrill