Talents holen Zittersieg in Lichterfelde
Das war knapp: durch einen 63:62 (34:28)- Erfolg bei Aufsteiger TuS Lichterfelde zementierten die Talents BonnRhöndorf ihren vierten Tabellenplatz in der TOYOTA 2. Damen Basketball-Bundesliga. Martha Middeler wurde mit 22 Punkten Topscorerin einer Partie, die erst in den Schlusssekunden entschieden werden sollte. Den rheinischen Gästen war’s egal, der sechste Saisonsieg sorgte selbstverständlich für ausgelassene Freude bei der Berliner Reisegruppe.
Wenn der Ausgang eines Spiels bis zum allerletzten Wurf noch in die eine oder andere Richtung kippen kann, spricht man gewöhnlich von einem „Basketball-Krimi“. Und wenn Greta Scholles ambitionierter Wurf aus der Ecke tatsächlich noch das Netz gefunden hätte, dann wären die Gäste ohne Zählbares nach Hause gefahren. So aber gewannen die Talents eine Partie hauchdünn, die sie jedoch bereits vorher hätten „klarmachen“ müssen. Gut acht Minuten vor dem Ende hatte Lisanne Räwer Tanguep ihre Farben nämlich mit 10 Punkten in Front geworfen (43:53), das hätte eigentlich für einen stressfreien Ausklang reichen können.
Der nicht in Bestbesetzung angetretene Aufsteiger raffte sich im Schlussviertel jedoch noch einmal auf und glich prompt zum 55:55 aus (36.). Karoline Steffens Dreier verschaffte ihrem Team wieder etwas Luft (57:60), doch zwei Ballverluste machten die Sache wieder eng. Glücklicherweise bewies Martha Middeler an der Freiwurflinie Nervenstärke und Scholles Siegtreffer wäre dann gewiss des Guten zuviel gewesen…
Headcoach Bea Waffenschmied fehlten an der Spree neben den schon länger absentierenden Lena Lingnau und Johanna Huppertz diesmal mit Lea Wolff und Emily Scheibinger zwei Guards, die in Berlin gewiss zur Spielberuhigung beigetragen hätten. So standen gegen TuSLi mit Zoe Perlick und Nicola die „Spieleröffner“ für Talents-Verhältnisse ungewöhnlich lange auf dem Feld.
Julijana Blazic fühlte sich an ihrer alten Wirkungsstätte sichtlich wohl und gehörte vor dem Seitenwechsel zu den treffsichersten BonnRhöndorfer Akteurinnen. Eine 10:0-Serie der Talents im zweiten Abschnitt sorgte dafür, dass Waffenschmieds Mannschaft immer leicht in Führung blieb. Im Unterschied zum Sieg in Rotenburg in der Vorwoche konnte man sich aber nach der Halbzeit nicht entscheidend absetzen.
„Wir haben viel zu wenig Dreier genommen“, analysierte Waffenschmied hinterher. So wurde es ein „unnötig spannendes Spiel“ welches auch unter den vielen eigenen Ballverlusten in der Endphase nochmal kritisch wurde. Ein Sonderlob gab es für Middeler, die neun ihrer elf Freiwürfe verwandelte.
Nach der Nationalmannschaftspause kommt es Anfang Dezember in Bonn zum mit Spannung erwarteten Verfolgerduell gegen Chemnitz.
Viertel: 17:15 / 11:19 / 15:16 / 19:13
Es spielten: S. Müller, N. Happel 5 Punkte/1 Dreier, K. Steffen 6/2, P. Bantes, J. Blazic 7/1, Z. Perlick 6, L.Hilgenfeld 9, L. Räwer Tanguep 8, M. Middeler 22/7 Rebounds.
Fotos: Jan Fante
Text: Franz-Werner Krausgrill
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