BG Bonn steht nach 73:59-Heimsieg gegen Stuttgart im WNBL-Viertelfinale
Im Achtelfinal-Rückspiel der WNBL behielten die Basketball-Mädels der BG Bonn die Nerven und schlugen das RegioTeam Stuttgart im Sportpark Pennenfeld deutlich mit 73:59 (37:28). Greta Kröger avancierte vor gut 250 Besuchern mit einem astreinen „Triple Double“ (21 Punkte, 11 Rebounds, 11 Assists) zur Matchwinnerin für die weiß-lilafarbene Bonner Truppe.
Im Viertelfinale geht es nun gegen die Flying Towers aus Speyer, das erste Match findet bereits am nächsten Sonntag wiederum in Bonn statt. Die Freude der Bonnerinnen über den Viertelfinaleinzug wurde leider durch den Ausfall von Topscorerin Karoline Steffen getrübt, die am Abend zuvor in einem Damen-Regionalligaspiel umgeknickt war und längere Zeit fehlen wird. Das war genau die Hiobsbotschaft, die BG-Trainerin Bea Waffenschmied vor dem Rückspiel nicht gebraucht hatte. Und dann war der Headcoach am Spieltag selbst noch durch einen positiven Corona-Test ausgefallen. Murphys Law ließ schön grüßen.
Denkbar schlechte Voraussetzungen also für die BG, obwohl da natürlich ein 17-Punkte-Vorspung aus dem Hinspiel zu Buche stand, der zweifellos etwas Ruhe gab. Assistant Coach Tom Becker hatte – nach eigener Aussage- nie einen Zweifel daran, dass es trotz der schlechten Nachrichten für das Weiterkommen reichen sollte. „Das Spiel war bis auf die ersten paar Minuten in unserer Hand, die Mädels haben einen sehr soliden Job gemacht“, gab Becker zu Protokoll. Die BG war zwar gut ins Spiel gekommen und führte früh mit 12:9, die vom ehemaligen Telekom Baskets-Coach Thomas Adelt betreuten Stuttgarterinnen gaben sich aber nicht geschlagen und holten sich das erste Spielviertel mit 18:17. Eines war klar: noch einmal so von Bonns Alexa Hans wie im Hinspiel dominieren lassen, wollte sich das RegioTeam nicht.
Im zweiten Abschnitt übernahm die BG trotzdem wieder das Kommando und es war Sopie Herdering, die mit zwei schönen Körben unter dem Brett den Spielstand zugunsten der BG drehte. Kröger erwies sich dabei einmal mehr als exzellente Ballverteilerin und Tempowächterin. Wenns schnell gehen mußte, passte der Bonner Playmaker im Stile eines Quarterbacks auch mal gerne übers ganze Feld. Und wenn es ins Set-Play gehen durfte, dann stand die 17jährige – einer Feldherrin gleich – mit dem Ball am Kreis und suchte die Löcher in der Stuttgarter Defense. Überhaupt schlugen jetzt die Minuten der Bonner Bank. Sara Brazil und Pauline Bantes lieferten – nach schönem Zuspiel – wichtige Punkte, die BG konnte sich etwas absetzen. Als die erst 14jährige Noémi Bokodi eiskalt einen Dreier versenkte und wenig später „für zwei“ traf, war die Bonner Führung erstmals zweistellig geworden – 35:25 (18.).
Nach dem Wechsel bäumten sich die Schwäbinnen noch einmal auf und kamen sogar auf zwei Zähler an die BG heran (37:35, 32.). Mit einem 9:0-Lauf stellten die Bonnerinnen aber die Weichen endgültig auf Sieg. Mit der zusätzlichen 17-Punkte-Hypothek aus dem Hinspiel belastet, schwanden die Chancen der Stuttgarterinnen auf ein Weiterkommen im Minutentakt. Angesichts der Bonner 60:45-Führung nach 30 Minuten war die Spannung nun sichtlich aus dem Match gewichen. Aber die BG hatte noch einen besonderen Punkt auf der To-Do-Liste abzuhaken: Auftritt Hanna Fante. Als Distanzspezialistin ließ sich die Flügelspielerin nicht lange bitten und versenkte an ihrem 18.Geburtstag zwei Dreier (gesamt 8 Punkte) in knapp sechs Minuten Spielzeit. Happy Birthday!
Neben Krögers 21 Punkten stach wieder einmal die große Ausgeglichenheit des BG-Kaders hervor. Zehn Spielerinnen konnten sich am Punktereigen beteiligen. Der BG-Defense war es wie bereits im Hinspiel gelungen, die beste Scoring-Offense der gesamten WNBL bei unter 60 Punkten zu halten.
„Das nennt man Team!“, war Waffenschmied, die die Partie per Livestream verfolgte, nachher mächtig stolz auf ihre Mädels. Jede einzelne Spielerin habe ihr Stückchen zum Erfolg beigetragen und sich trotz der Widrigkeiten nicht vom Ziel abbringen lassen. Angesichts von 29 Assists auf Seiten der BG war dies eine eindrucksvolle Demonstration in Sachen Team-Basketball.
Viertel: 17:18 / 20:10 / 23:17 /13:14
Es spielten: Pauline Bantes 6, Noémi Bokodi 5/1 Dreier, Susanna Percoraro, Viktoria Höbbel 5/1, Greta Gomann 6, Sophie Herdering 4, Alexa Hans 9/10 Rebounds, Smilla Kolmetz, Luisa Sundermann 4, Sara Brazil 5/1, Hanna Fante 8/2, Greta Kröger 21/11 Rebounds/11 Assists.
WNBL-Playoff-Viertelfinale, Süd:
Rhein-Main Baskets – Team Mittelhessen
Flying Towers Speyer – BG Bonn 92
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