• 09.01.2022

BG schlägt den Tabellenführer aus Grünberg

In einem hochspannenden WNBL-Match behielten die Bonner Mädels beim Favoriten in Grünberg am Ende die Nerven und siegten trotz anfänglich hohem Rückstand mit 67:61 (11:21/ 16:12/ 20:15/ 20:13). Es war die erste Saisonniederlage für das Team Mittelhessen und der fünfte Erfolg für Bea Waffenschmieds Mannschaft in Serie, die damit weiter auf Rang 3 liegt.

Den damit in jeder Hinsicht geglückten Jahresauftakt machten die Bonnerinnen letztlich an der Freiwurflinie klar. Und dabei erwies sich BG-Centerin Alexa Hans durchaus als „Turm in der Schlacht“. Die 1,92m lange Mittelspielerin zeigte ein richtig starkes Spiel und avancierte mit 21 Punkten und 10 Rebounds zur Matchwinnerin für die rheinischen Gäste. „Alexa hat ein großartiges Spiel gemacht, sich toll bewegt und gute Lösungen gefunden“, lobte Waffenschmied ihre Spielerin ausgiebig.

Der BG gelang es beim Tabellenführer eindrucksvoll, den etwas verschlafenen Start schnell hinter sich zu lassen. Grünberg begann wie erwartet mit der offensiven Phalanx der beiden Horvath-Zwillinge, sowie Elisa Mevius und Linn Villwock und führte schnell mit 17:6 (7.). Zu sorglos gingen Waffenschmieds Schützlinge mit dem Ball um, so dass zum Viertelende (11:21) schon sechs Ballverluste und ein zehn-Punkte-Rückstand zu buche standen. Der zweite Durchgang begann nicht viel besser für die Gäste. Fast fünf Minuten gelang nur ein einziger Korb und der ungeschlagene Spitzenreiter zog auf 29:13 davon (14.). Timeout Bonn. Was auch immer Coach Bea ihrer Truppe mit auf den Weg gegeben hatte, schien nun besser zu wirken. Durch Drei-Punkt-Treffer von Greta Kröger und Karoline Steffen konnte die BG den Rückstand entscheidend verkürzen, bis zur Halbzeitsirene waren die Bonnerinnen wieder in Schlagdistanz (27:33). Auffällig bei den Gastgeberinnen: Topscorerin Elisa Mevius schien nicht ihren besten Tag zu haben, nachdem die U18-Nationalspielerin die BG im Hinspiel fast im Alleingang zerlegt hatte. Dafür sprangen Villwock und Cora Horvath bei der Internatsauswahl in die Bresche.

Nach der Pause erhöhten die Grünbergerinnen wieder das Tempo, Nina Horvaths Korberfolg warf die BG trotz Vicky Höbbels Dreier wieder zweistellig zurück (34:45, 25.). Doch der erwachte Kampfgeist der BG trat nun mehr und mehr in den Vordergrund. Am Brett holte sich Hans einen Ball nach dem anderen, die BG schnappte sich wichtige Rebounds und behielt an der Freiwurflinie einen klaren Kopf. Lohn der Mühen: bis zum Viertelende lag man nur noch einen Zähler im Hintertreffen (47:48). Grünberg versuchte viel aus der Distanz, traf aber vor allem von der Dreierlinie keinen Blumentopf. Alle fünfzehn Versuche verfehlten ihr Ziel.

Drei Punkte von Hans brachten die Bonnerinnen nach 32 Spielminuten erstmals in Führung (50:48), ab diesem Zeitpunkt wechselte die Führung beinahe im Sekundentakt. Mevius‘ Treffer konterte Pauline Bantes eiskalt per 3er zum 53:52 für die BG (34.). Cora Horvath brachte ihr Team nach 36 Minuten zum letzten Mal in Front (58:57, 38.), der Rest der nun auf des Messers Schneide stehenden Begegnung stand im Zeichen der lila-weißen Freiwurfsicherheit, sowie Krögers verwandeltem Drei-Punkt-Wurf zum 63:59 mit nur noch 24 Sekunden auf der Uhr. Den Endstand zum 67:61-Auswärtssieg stellte Alexa Hans mit vier Zählern in Serie her. Nach der Schlusssirene gab es für die Bonner Bank kein Halten mehr. Den gewiss nicht unverdienten, wenn auch kaum erwarteten Erfolg in der Mitte Hessens wussten die BGler ohne Zweifel zu feiern.

„Ich kann meine Freude über den Auswärtssieg kaum in Worte fassen“, strahlte Waffenschmied nach der Partie. Der defensive Plan, den man gegen Mittelhessen verfolgt habe, sei mehr und mehr zum Tragen gekommen. Die BG gewann drei der vier Viertel und hatte auch das Fortune, dass die eigenen Dreier zum rechten Zeitpunkt gefallen waren. „Rhein-Main kann kommen“, scherzte der Coach mit Blick auf das Duell gegen den Tabellenzweiten am kommenden Sonntag in heimischer Halle.

BG Bonn 92: Karoline Steffen 13 Punkte/1 Dreier, Pauline Bantes 3/1, Susanna Pecoraro 2, Viktoria Höbbel 7/1, Greta Gomann 2, Alexa Hans 21/10 Rebounds, Inga Hewicker, Sophie Herdering, Luisa Sundermann, Sara Brazil 2, Hanna Fante, Greta Kröger 17/3.

WNBL-Gruppe Mitte, 8. Spieltag 

Dragons Rhöndorf – Main Sharks Würzburg abgesagt
Team Mittelhessen – BG Bonn 92 61:67
Junior Dolphins Marburg – DJK Don Bosco Bamberg (13.02.22)
spielfrei: Rhein-Main Baskets

Tabelle: 

Rang   Name   Spiele  Punkte  Körbe 
1   Team Mittelhessen   10  437:334 
2   Rhein-Main Baskets   10  413:291 
3   BG Bonn 92   10  438:362 
4   Junior Dolphins Marburg   353:354 
5   Main Sharks Würzburg  270:302 
6   DJK Don Bosco Bamberg   331:453 
7   Dragons Rhöndorf   295:441