2. DBBL: Im letzten Viertel verließ die Talents der Mut
Ein offensiver Einbruch im letzten Viertel kostete die Talents BonnRhöndorf am 18. Spieltag der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga einen möglichen Sieg gegen die Lady Dolphins aus Bielefeld. Nach dem 61:66 (35:34) gegen die Ostwestfälinnen kassierte Bea Waffenschmieds Team die dritte Heimniederlage in Serie und rutschte wieder an den Rand der Play-Down-Zone.
Damit bleiben die Lady Dolphins auch weiterhin so etwas wie der Angstgegner der Talents. Und ganz oben auf der „Gruselliste“ stand wieder einmal Centerspielerin Larissa Ellermann, die für die Rheinländerinnen – wie schon im Hinspiel – zum unüberwindbaren Hindernis wurde. 24 Punkte und 17 Rebounds „schenkte“ die 30jährige den Talents ein und wurde damit einmal mehr zur Matchwinnerin für den TSVE. Natürlich war Bea Waffenschmieds Mannschaft mit einem gewaltigen Handicap ins Match gegangen, denn mit Olivia Okpara fehlte der Talents ausgerechnet jene Akteurin, die Ellermann mit ihrer Körperlichkeit erfolgreich unter den Körben Paroli hätte bieten sollen. Es half auch nicht, dass Top Scorerin Amelie Kröner infektgebeutelt schon in den Anfangsminuten sichtlich nach Luft rang. Und sich trotzdem gegen Ellermann zu stemmen hatte.
Umso erstaunlicher war es dann allerdings, dass die Gastgeberinnen nicht nur zur Halbzeit in Front lagen (35:34) sondern sogar mit einer Führung (55:52) in den letzten Abschnitt gegangen waren. Es war eine seltsame Partie im Sportpark Pennenfeld. Bielefeld eigentlich in allen Belangen abgeklärter und treffsicherer, aber auch turnoveranfällig. Die Talents blieben so irgendwie in Schlagdistanz. Zu verdanken hatte die BonnRhöndorfer Kooperationstruppe das vor allem Nika Carstens, die ein tolles Spiel für ihre Farben abgeliefert hatte und bereits nach 30 Minuten saisonbeste 16 Punkte auf dem Scoutingbogen verzeichnete. „Nika hat endlich einmal gezeigt, was sie eigentlich Woche für Woche im Training abliefert“, lobte der Coach ihren Shooting Guard.
Im letzten Viertel jedoch verließ die Talents nicht nur das Wurfglück sondern auch der Mut. „Wir haben aus guten defensiven Aktionen kein Kapital mehr geschlagen. Ich weiß nicht, ob wir Angst hatten zu gewinnen, aber der Korb wurde einfach nicht mehr attackiert “, reagierte Waffenschmied ziemlich angefressen.
Bis zu Kröners Dreier Sekunden vor dem Ende konnten die Talents gerade einmal drei Pünktchen erzielen. Bielefeld musste gar nicht so viel tun, der Ball wanderte zu Ellermann unter den Korb und von dort durch die Reuse. Ein einfaches, wenn auch hochwirksames Rezept, und trotzdem nicht zu verteidigen. Beim Stand von 58:60 musste Greta Gomann mit dem fünften Foul vom Feld (35.), damit war ein für Waffenschmied in diesem engen Match wichtiger Baustein mit Distanzschützinnenqualitäten viel zu früh ausgefallen.
Unter dem Strich standen also eine weitere ärgerliche Heimpleite und die verpasste Chance, vier Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde in ruhiges Fahrwasser hätte kommen zu können. In Neuss wartet am kommenden Samstag ein weiteres Duell gegen einen direkten Konkurrenten um die Play-offs.
Viertel: 19:21 / 17:14 / 19:17 / 6:14
Es spielten: G. Gomann 5 Punkte/1 Dreier, A. Kerluku 6, L. Arz, N. Carstens 16/2, Z. Perlick 11/1, A. Hans, S. Flottmann, M. Koopmann 7/1, A. Kröner 9/2 Dreier, L. Brinkmann 4, M. Kleinert 3/1.
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