• 01.05.2022

Der Bonner Traum vom Endspiel platzte bereits am Samstagabend

Es hat nicht sollen sein für die U18 Bundesliga-Basketballerinnen der BG Bonn 92 beim TOP4-Turnier in Berlin. Bea Waffenschmieds Schützlinge unterlagen zuerst den ChemCats aus Chemnitz im Halbfinale mit 58:63 (26:23) und hatten auch im abschließenden Spiel um Platz 3 in der Max-Schmeling-Halle gegen die Rhein-Main Baskets beim 59:70 (32:32) am Sonntag kein Fortune. Mit dem undankbaren vierten Rang im WNBL-Endturnier beendeten die Bonnerinnen ihre sehr erfolgreiche Saison sicher unter Wert. Neuer WNBL-Champion wurde Gastgeber ALBA Berlin nach einem 71:60-Finalsieg gegen Chemnitz.

Dabei hatte sich die BG für das Halbfinale gegen den Titelverteidiger viel vorgenommen. Lautstark von den mitgereisten eigenen Fans unterstützt, konnten die Bonnerinnen auch schnell einen Vorsprung herausholen, der bis zur Halbzeit (26:23) trotz sinkender Wurfquote noch gehalten wurde. Chemnitz übernahm jedoch im dritten Viertel die Kontrolle, Nationalspielerin Nicole Brochlitz spielte ihre Schnelligkeit aus und Bonn geriet nach einer 0:9-Serie ins Hintertreffen. Die dringend benötigten Dreier fielen nicht mehr.

Sechs Punkte galt es im letzten Durchgang aufzuholen und tatsächlich schaffte es die BG durch Körbe von Karoline Steffen und Alexa Hans noch einmal bis auf drei Zähler (58:61) an die Cats heranzukommen. Vierzig Sekunden verblieben auf der Spieluhr. Jetzt musste der Ball in die Hände von Bonns bester Spielerin, das wussten auch die Gegnerinnen. In ihrem vorletzten Match für das Bonner WNBL-Team verpasste Greta Kröger jedoch den Ausgleich aus der Distanz, Chemnitz traf im Fast Break zum 63:58. Game over. Steffen mit 20 Punkten und Kröger mit 16 Zählern sammelten die meisten BG-Punkte.

„Wir haben wirklich alles versucht und auch ein tolles Comeback hingelegt. Da sind sicher keine Körner mehr im Köcher geblieben. Wenn man ins Finale will, muss man alles geben“, so Waffenschmied. Letzlich habe man das Match auch wegen der Reboundschwäche verloren und vor allem im dritten Viertel zu viele individuelle Fehler gemacht.

Viertel: 23:26 / 14:10 / 18:9 / 22:23

Gegen Chemnitz spielten: Karoline Steffen 20 Punkte/3 Dreier, Pauline Bantes 3/1, Susanna Pecoraro, Viktoria Höbbel 2, Greta Gomann 5/1, Sophie Herdering 2, Alexa Hans 10, Smilla Kolmetz, Luisa Sundermann, Sara Brazil, Hanna Fante, Greta Kröger 16/2, 10 Rebounds.

Tags drauf merkte man den BG-Korbjägerinnen zunächst an, dass der Frust über die vermeidbare Halbfinalniederlage tief saß. Die Baskets kontrollierten die Bretter und gingen mit einer 21:11-Führung aus dem ersten Durchgang. Doch kampflos geschlagen geben wollte man sich dem Rivalen aus der Mitte-Gruppe nicht. Endlich fielen auch bei den Mädchen in lila die Distanzwürfe. Bonn drehte den Spieß um, und zur Halbzeit war das Match völlig offen (32:32). Wieder war es das dritte Viertel, das der BG das Genick brach. Rhein-Main stürmte mit einer 15:0-Serie aus den Startblöcken, da halfen auch Waffenschmieds Timeouts nicht. Erst Hanna Fantes Dreier zum 35:47 beendete den Spuk aus Bonner Sicht. Waffenschmied ließ jetzt alle Spielerinnen zum Zug kommen. Nach 30 Minuten lag man mit 43:51 hinten, für ein Comeback war das diesmal leider ein zu großer Rückstand. Die Spielgemeinschaft aus Langen und Hofheim brachten die Begegnung im vierten Abschnitt letztlich sicher nach Hause und wurde durch den 70:59-Sieg Dritter. Ein bitter-süßer Abschluss für Bonns Kröger, die mit 19 Punkten, 9 Rebounds und 13 Assists knapp am „Triple Double“ vorbeischrammte, ihre außergewöhnliche Klasse aber dennoch unter Beweis stellen konnte.

„Rhein-Main hat verdient gewonnen heute, sie waren einfach fitter und sie haben die wichtigen Würfe getroffen“, gab Waffenschmied zu Protokoll. Die BG war sicher auch etwas müde nach dem Abendspiel gestern.  „Ich bin trotzdem sehr zufrieden mit den Mädels, die es verdient hatten hier zu sein. Leider müssen wir die Saison mit zwei Niederlagen beenden.“

Viertel: 21:11 / 11:21 / 19:11 / 19:16

Gegen Rhein-Main Baskets spielten: Karoline Steffen 13 Punkte/3 Dreier, Pauline Bantes, Susanna Pecoraro 1, Viktoria Höbbel 5/1, Greta Gomann, Sophie Herdering, Alexa Hans 5, Smilla Kolmetz, Luisa Sundermann 4, Sara Brazil, Hanna Fante 12/4 Dreier, Greta Kröger 19/1, 14 Assists, 9 Rebounds.

Für das Bonner WNBL-Programm heißt es nun Abschied nehmen von den Mädchen des 2004er Jahrgang, die altersbedingt ausscheiden. Dank Corona gab es ohnehin nicht so viele WNBL-Spiele wie eigentlich geplant, was aus BG-Sicht zusätzlich ärgerlich ist. Mit Greta Kröger, Karoline Steffen, Viktoria Höbbel, Hanna Fante, Sara Brazil, Sophie Herdering, Smilla Kolmetz und Susanna Pecoraro verliert das Team viele Leistungsträgerinnen. Schade, dass die jungen Damen ihren Traum von einer Endspielteilnahme nicht realisieren konnten. Auf der anderen Seite können Kröger und Co. aber auch sehr stolz auf das Erreichte sein. Die BG hat nicht zum ersten Mal unter Beweis stellen können, dass man zu den führenden Mädchen-Basketballvereinen des Landes gehört.

„Da geht schon so etwas wie eine Ära zu Ende. Aber insgesamt können wir wirklich sehr stolz auf unsere Mädchen sein, die sich die ganze Saison über sehr gut präsentiert haben“, lobte der Coach.