• 18.09.2021

Der Dirigent serviert Spaghetti

Wenn die BG-Family zum alljährlichen großen Teamshooting zusammenkommt, läuft unser Vereinsfotograf Jan Fante zur Höchstform auf. Ein Blick hinter die Linse, die die BG so gut aussehen lässt.

Immer wieder muss er die gleichen Sätze sagen: Die kleinen nach vorne, Füße auf den Boden, Hände auf die Knie, hintere Reihe nimmt die Arme zurück. Und jetzt lächeln! Gut 30 Mal. Wie ein Dirigent orchestriert Jan die Mannschaftsfotos der BG-Teams. Alles hört auf sein Kommando, schließlich entsteht gerade die digitale Visitenkarte von Bonns größter Basketballschule. Da müssen die Frisuren der jungen Damen sitzen, da soll der Bizeps der jungen Männer zum Vorschein kommen. Einfache Arbeit ist das nicht. Bonns next Basketballmodels müssen auf den Punkt fokussiert sein…am Ende kriegt jeder sein Teamfoto, rausfliegen kann man zum Glück nicht.

Ein strahlender Samstagmorgen auf dem Freiplatz der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule. Bestes Fotowetter, oder? „Ich hätte es gerne etwas diesiger“, sagt Jan mit ehrlicher Miene und freut sich über das kleine Wölkchen, das kurz die Sonne verdeckt. So lange die Sonne nämlich von hinten kommt, geht’s. Aber im Laufe des Tages wandert sie und das macht es etwas nach und nach schwieriger. Ein Glück, dass Jan auch ein Meister der Fotonachbereitung ist, „Das kannst Du doch bestimmt weg-fotoshoppen“, fragt ein Mädel zwischendurch. Könnte er, ja. Aber wenn man damit einmal anfängt…

Von der U8 bis zu den Herren 5 wechseln nach und nach die Motive. „Jetzt sagen wir alle Spaghetti zusammen“, gibt der Fotograf vor. Begeistert machen die kleinen Korbjäger mit. „Spaaaaaghettiiiiiiii!“, schallt es lautstark über den Platz. Und vergessen prompt, dass sie doch auch „Haltung“ bewahren sollten. Egal, die Milchzahnfraktion hat Spaß dabei. Zum Schluss gibt’s noch ein „Grimmig-Foto“. Also mit Absicht böse gucken. Das kriegen fast alle hin. Aber ohne Lacher geht’s dann doch nicht. „Danke, das war’s“, beendet Jan die jeweils rund fünfminütigen Sessions.

Am Ende des Tages und nach über fünf Stunden wird er fast 1.000 Fotos geschossen haben. Die Hälfte der Arbeit ist damit geschafft. Die andere Hälfte gehört der Fotoauswahl und -nachbereitung. „Irgendwer hat immer die Augen zu“, erklärt Jan. Deshalb schießt er ganze Foto-Serien in der Hoffnung, dass das optimale Foto jedes mal dabei ist. Früher hätte das Tage im Labor gekostet, heutzutage hat die digitale Fotografie den Prozess dramatisch verkürzt. Trotzdem, richtig gute Basketballfotos kann nicht jeder machen. Ein Glückpilz ist der, welcher einen Jan in seinen Reihen weiß… beschlossen und verkündet!