• 03.03.2024

Der Schlussspurt kam zu spät

Gegen ein hochmotiviertes Neusser Team zogen die Talents BonnRhöndorf am Samstagabend in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga den Kürzeren. Trotz eines furiosen Schlussspurtes unterlagen die BonnRhöndorfer Damen den Tigers mit 68:76 (31:47). Bea Waffenschmieds Ensemble hatte sich – unter dem Strich – zu viele Ballverluste erlaubt und den Gegner zu oft aus der Nahdistanz punkten lassen. Auf Rang 8 belegen die Talents derzeit den letzten Play-off-Platz. Aber es wird immer enger für das Team in der Nordliga.

Die Gastgeberinnen begannen das Match sehr motiviert und schnell lagen Bea Waffenschmieds Damen mit 0:8 hinten. Neuss traf sicher und oft, die Tigers bauten die Führung kontinuierlich aus. Sicher hatten die Talents mit Olivia Nash als Go-to-Spielerin auf Neusser Seite gerechnet. Aber die Tigers punkteten zu Beginn vor allem über Johanna Huppertz, die unter dem Korb nicht gestoppt werden konnte. Mit einem 14:26-Rückstand ging es in Abschnitt zwei. Und es war klar, dass es nur über Kampf und konsequentes Ausboxen zurück ins Spiel gehen würde.

Als Alinde Kerluku für die Talents zum 22:30 verkürzte (12.), schien es so, als würden sich die Gäste auf Tuchfühlung begeben. Doch die Tigers machten da weiter, wo sie im ersten Durchgang aufgehört hatten. Wenn der Gegner zeitweise über 70 Prozent Trefferquote verzeichnet, ist ein Dagegenhalten – geschweige denn aufholen – sehr schwierig. Neuss zog dank der unwiderstehlichen Mathilde Diop auf 45:28 davon. Aggressivität und Ballhunger zeichneten die Gastgeberinnern aus. Jeder Fehler im BonnRhöndorfer Ballvortrag (13 Ballverluste zur Halbzeit) wurde sofort mit Punkten „bestraft.“ „Die Ballverluste haben zu einfachen Punkten für Neuss geführt, das hat uns in der ersten Hälfte richtig wehgetan“, sagte der Coach. Obwohl die Talents gar nicht so schlecht gezielt und getroffen hatten, lag man zur Pause schon vorentscheidend mit 31:47 zurück.

Das Bild sollte sich nach dem Wechsel zunächst nicht ändern, da die Tigers weiter gut zum Korb durchkamen und von dort aus meist kurzer Distanz punkteten. Inzwischen hatte sich Nash immer mehr ins Spielgeschehen „eingemischt“. Folglich blieb die Neusser Korbquote hoch und die Talents kamen auch nach 30 Spielminuten (49:64) nicht entscheidend heran. Das änderte sich erst im letzten Viertel als Greta Gomann und Lara Brinkmann (63:70, 35.) mit erfolgreichen Dreiern die Begegnung wieder spannend machten. Zumindest kurzzeitig.
Denn die Gastgeberinnen gerieten nicht in Panik und konnten sich auf ihre Importspielerinnen verlassen. Erneut zeigte sich Diop nervenstark und traf zum 73:63. Wenig später verwandelte die Französin sogar aus der Distanz und erstickte das aufflackernde Talents-Feuerchen. So verloren die Talents am Ende trotz ordentlicher Quoten (Zweier 54%, Dreier 30%) auch noch den direkten Vergleich gegen den NRW-Rivalen. Gomann und Amelie Kröner kamen auf je 15 Punkte, Olivia Okpara konnte 13 Zähler verbuchen.

„Neuss hat gute Defense gespielt, dass muss man Ihnen schon lassen“, so Waffenschmied. Ein Lob gabs aber auch für eine ihrer Spielerinnen: „Wie sich Lara (Brinkmann) heute reingehangen hat, war aller Ehren wert. Das war ein tolles Duell mit Nash“, zollte Waffenschmied ihrer Power Forward mächtigen Respekt für den Einsatz gegen einer der TOP3-Spielerinnen der Liga.

Viertel: 26:14 / 21:17 / 17:18 / 12:19

Es spielten: G. Gomann 15 Punkte/2 Dreier, A. Kerluku 8/1, N. Carstens, Z. Perlick 4/1, O. Okpara 13, A. Hans, S. Flottmann, M. Koopmann 2, A. Kröner 15/1, L. Brinkmann 9/1, 11 Rebounds, M. Kleinert 2.