Der Star ist das Gesamtwerk
Bundesliga-Basketball bei den Talents ist soviel mehr als nur zwei Mannschaften, die 40 Minuten auf dem Court hin- und herlaufen und dabei versuchen, einen Punkt mehr als der Gegner zu erzielen. Nach einem Vierteljahr in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga ist es Zeit für ein kleines Fazit zum Jahreswechsel.
Sportlich ist Bea Waffenschmieds Team auf Kurs und konnte vor allem in den Heimspielen überzeugen. Bonn gehört definitiv auf die Bundesliga-Landkarte, auch bei den Frauen.
Die nach wie vor unsäglichen Spieltagsbedingungen im Sportpark Pennenfeld erschweren unsere Arbeit und stellen hohe Anforderungen an die Ehrenamtlichkeit der beteiligten Vereine aus Bonn und Bad Honnef. Dabei wollen wir doch nur ein wenig Frauen-Leistungssport in der für Bonn sinnstiftenden Sportart Basketball in einer in jeder Hinsicht sanierungsbedürftigen Sporthalle präsentieren.
Kein anderes Team im gesamten deutschen Erst- und Zweitligabasketball muss sein Equipment zu jedem Spieltag kostenträchtig mit Kleintransportern an und abfahren. Einen Lagerraum für so banale Dinge wie Werbebanden, Transparente und Displays, das mobile Kampfgericht und unsere Musikanlage kann seitens der Stadtverwaltung nicht mehr zur Verfügung gestellt werden. Es gäbe sie zwar vor Ort, doch sind jene Räumlichkeiten nicht zur Nutzung freigegeben. Warum? Darum!
Selbst die zur Durchführung der Punktspiele vorgeschriebenen 300 Sitzplätze erreichen wir nur, weil uns freundlicherweise vom Sport- und Bäderamt städtische Stapelstühle angeliefert werden. Die aber auch nicht vor Ort gelagert werden dürfen. Städtisches Material in einer städtischen Sporthalle zu verstauen, das übersteigt eindeutig die Grenzen des Machbaren. So haben sowohl der Sportauschuß als auch der Betriebsausschuss des Rates im Oktober parteiübergreifend die Verwaltung aufgefordert, einen Raum herzurichten und uns zur Nutzung zu übergeben. Bisher ohne Vollzugsmeldung. Der Amtsschimmel wiehert dabei aus allen Lagen, persönliche Eitelkeiten und Ämtergerangel sind ausdrücklich nicht ausgeschlossen. Traurig, aber wahr.
Trotzdem haben wir uns den Wiederbeginn in der Bundesliga nach 13 Jahren Pause (vorher BG Rentrop Bonn) so schön wie möglich gemacht. Viele viele haben dabei mitgeholfen, das Pennenfeld zum Tip-off in eine bundesligataugliche Spielstätte zu verwandeln.
Die Front Row gehört bei den Talents den jüngsten Korbjägern. Direkt am Spielfeldrand sitzen nämlich die Kids und machen Stimmung. Auch ohne Klatschpappen und professionelle Choreographie. Einlaufkids inklusive. Zwar noch ohne Feuerwerk und Nebel, aber schon mit gleicher Freude und Aufgeregtheit. Tolle Sache, das.
Die Talents sind ausdrücklich ein Teil der sie bildenden Vereine. Und nach den Spielen packen wirklich alle mit an und bauen die Halle schnell zurück. Und nur wenige Augenblicke nach dem Ende der Bundesliga startet an Ort und Stelle ein U16-Mädchenmatch mit ebenso motivierten Akteurinnen. So sieht es nämlich aus bei der BG Bonn, die sich nicht umsonst „Bonns größte Basketballschule“ nennt.
Bei den Talents spielen richtig gute Basketballerinnen, die ohne Zweifel Vorbilder für die jüngsten Korbjägerinnen sein können. Starallüren gibt es zum Glück keine, denn der Star ist das Gesamtwerk, bei dem alle irgendwie beteiligt sind. Ob sie scouten oder Waffeln backen, Stühle schleppen oder die Videokameras bedienen, Sprinter fahren oder die besten Beats aus den Lautsprechern zaubern.
Euch allen gebührt zum Ende des Kalenderjahres ein „fettes Dankeschön“. Ab Mitte Januar zählen wir wieder auf Euch. Sportlich gesehen steht der Klassenerhalt ganz oben auf der Wunschliste. Alles drumherum spielt ganz definitiv bereits erste Liga…
- Damen, Damen 1, Talents BonnRhöndorf
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