• 04.02.2019

Ein Jahr für die BG

Seit genau fünf Monaten absolvieren sie nun schon ihr Freiwilliges Soziales Jahr im Sport bei der BG Bonn, etwa ein Jahr ist es bereits her, dass Iqra Adan und Tom Becker sich über den Landessportbund bei unserem Verein beworben haben – Zeit für ein ausführliches Gespräch mit den beiden 18jährigen Abiturienten über ihre Beweggründe und bisherigen Erfahrungen…

Iqra, wann hast du zum ersten Mal einen Basketball in den Händen gehalten?

Iqra: Ich bin über eine Basketball-AG an meiner Schule zum Basketball gekommen. Da war ich 11 Jahre alt, glaube ich, und die AG hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich im Verein spielen wollte.

Und wie bist du ausgerechnet bei der BG Bonn gelandet?

Iqra: Durch Bea Waffenschmied. Sie hat die AG an meiner Schule geleitet und mich ins Training ihrer U13 eingeladen…  – jetzt spiele ich schon 7 Jahre für die BG!

Spielst du auch schon so lange in unserem Verein, Tom?

Tom: Ja, aber ich bin eigentlich durch die Telekom Baskets zum Basketball gekommen. Als ich 10 Jahre alt war, haben die Baskets knapp die Finalserie um die Deutsche Meisterschaft gegen Oldenburg verloren. Ich habe die Spiele über Radio Bonn Rhein-Sieg verfolgt und war danach so begeistert, dass ich selbst Basketball spielen wollte. Aber der Hardtberg war meinen Eltern zu weit, darum bin ich zum U12-Training der BG Bonn gegangen. Ich habe dann in all den Jahren für die verschiedenen Jugendmannschaften in unserem Verein gespielt. Im Moment spiele ich für die Herren 2…

Wie bist du dazu gekommen, selbst ein Team der BG Bonn zu coachen, Iqra?

Iqra: Das war in der Saison 2016/2017. Da hat mich Lydia Fritz gefragt, ob ich Lust hätte, ihr in der U13.3 zu helfen. Das hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich dann mit Lydia zusammen die ersten beide Module des C-Trainerscheins gemacht habe. 2017 habe ich den Rest gemacht und dann meine ersten Erfahrungen als Trainerin in der U11.1 von Elke Kohls gesammelt. Das war total entspannt und hat richtig Spaß gemacht.

Und du, Tom? Wann hast du deine ersten Erfahrungen als Trainer gesammelt?

Tom: Ich habe erst in dieser Saison als Trainer angefangen. Stattdessen habe ich vor 3 Jahren meine Schiedsrichterausbildung gemacht. Darauf bin ich durch einen Freund gekommen, dessen Vater – Andreas Schumacher – unser Schiedsrichterwart ist. Das Pfeifen macht mir nicht nur Spaß – es ist natürlich auch eine gute Sache, um sich ein paar Euro dazu zu verdienen… Aber ich will möglichst bald auch meinen C-Trainerschein machen, denn die Arbeit als Trainer macht mir auch sehr viel Spaß!

Wie seid ihr denn auf die Idee gekommen, nach dem Abi ein Freiwilliges Soziales Jahr zu machen?

Iqra: Ich habe, während ich für meine Abiturprüfung gelernt habe, gemerkt, dass ich nach den Prüfungen eine Pause brauche und nicht gleich mit dem Studium beginnen will. Ich wollte zuerst einmal etwas Praktisches machen, bevor ich weiter lerne. Da ich Medizin studieren möchte, habe ich zuerst nach einer FSJ-Stelle im medizinischen Bereich gesucht, aber ich habe nichts Passendes gefunden. Ja, und weil mir die Arbeit als Trainerin so viel Spaß gemacht hat, habe ich mir gesagt, dass ich genauso gut ein FSJ im Sport machen könnte…

Tom: Bei mir haben zwei Dinge zu meiner Entscheidung geführt: Ich wollte zuerst einmal Zeit gewinnen, um mir darüber klar zu werden, was ich nach der Schule machen will. Währenddessen wollte ich irgendetwas mit Basketball machen, vielleicht irgendein Basketballprojekt im Ausland… Aber dann habe ich auf der Internetseite vom Landessportbund einen Link zu allen freien FSJ-Stellen gefunden – die werden immer Mitte Januar eingestellt – und gesehen, dass die Dragons Rhöndorf zwei FSJ’ler suchen. Doch bevor ich mich bei den Dragons beworben habe, habe ich über Harald Limböck bei der BG angefragt, ob ich nicht auch in unserem Verein ein FSJ machen könnte…

Wie habt ihr euch dann beworben?

Tom: Ich habe ganz einfach das Bewerbungsformular im Stellenportal für Freiwilligendienste im Sport in NRW ausgefüllt.

(www.freiwilligendiensteimsport.nrw)

Iqra: Ja genau, und dann habe ich meinen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben an den Verein geschickt, in dem ich erklärt habe, warum ich ein FSJ im Sport bei der BG machen will.

Was genau sind denn jetzt eure Aufgaben im FSJ?

Iqra: Vor allem die Betreuung von verschiedenen Teams: Ich bin jetzt Headcoach der offenen U14.3 und Co-Trainerin in der U8w, in der U14.1w und in der U16.1w… Außerdem bin ich als Schiedsrichterin im Einsatz und helfe überall, wo Hilfe gebraucht wird

Tom: Wir fotografieren zum Beispiel bei dem einen oder anderen Spiel und unterstützen so die Öffentlichkeitsarbeit unseres Vereins. Ich betreue die Instagram-Seite der BG und ich bin meistens bei den Heimspielen der Herren 1 und helfe beim Auf- und Abbau…

Welche Teams betreust du, Tom?

Tom: Ich betreue die U10.1 und die U12.1 mit Harald zusammen, hin und wieder (wenn Harald verhindert ist) auch allein, und ich bin offiziell Headcoach der U12.1, wenn sie als U14.4 in der Kreisliga antritt.

Iqra: Außerdem sind wir natürlich bei den Camps als Coaches dabei…

Tom: …und wir haben das Weihnachtsturnier organisiert. Das war unser Projekt, das wir als FSJ’ler durchführen mussten.

Was macht euch denn am meisten Spaß?

Iqra: Definitiv die Arbeit als Coach! Ich habe ja jetzt mein eigenes Team, die U14.3, und das macht mir wirklich total viel Spaß! Alles: die Planung des Trainings, das Training selbst und das Coaching im Spiel!

Tanzen dir die Jungs nicht manchmal auf der Nase herum?

Iqra: Ich weiß, dass ich ziemlich jung wirke, und da haben sie es am Anfang natürlich ein paarmal versucht. Aber jetzt habe ich die Jungs eigentlich ganz gut im Griff.

Tom: Stimmt. Ich habe mir da bei Iqra einiges abgeguckt…

Iqra: Und ich freue mich, dass ich – auch wenn wir verlieren – ganz viel positives Feedback bekomme, die Eltern von meinem Team sind echt total nett! Wirklich, ich finde es toll, den ganzen Tag in der Halle zu stehen, egal, mit welcher Mannschaft!

Vielleicht kommt die Frage nach fünf Monaten ein wenig früh: Was werdet ihr aus diesem Jahr für euch ganz persönlich mitnehmen?

Tom: Ich habe, denke ich, schon als junger Schiedsrichter gelernt, selbstsicherer aufzutreten. Ich glaube, dass, wenn man regelmäßig die Verantwortung für 15 oder 20 Kinder übernehmen muss, diese Selbstsicherheit noch größer wird.

Iqra: Das glaube ich auch. Man wird einfach selbstbewusster, wenn man vor einer Gruppe auftritt oder als Schiedsrichterin auf dem Feld steht und als Trainerin mit den Eltern redet…

Würdet ihr also sagen, dass sich eure Erwartungen bis jetzt erfüllt haben?

Iqra: Also ich bin bisher total zufrieden.

Tom: Meine Erwartungen haben sich auch erfüllt. Absolut.

Wem würdet ihr empfehlen, eurem Beispiel zu folgen und ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport – womöglich ebenfalls bei der BG Bonn – zu machen?

Tom: Also, eigentlich ist so ein Jahr ja dafür da, dass man sich ausprobiert, aber man sollte natürlich schon ein wenig mit Kindern umgehen können…

Iqra: Ich würde es auf jeden Fall empfehlen, wenn man gerne mit Kindern arbeitet!

Tom: Außerdem kann man unter der Woche ausschlafen!