Dank einer gehörigen Leistungssteigerung in der zweiten Spielhälfte holten sich die WNBL-Mädels der BG Bonn mit einem verdienten 60:42 (16:10, 12:16, 20:9, 12:7) -Erfolg gegen die Main Sharks Würzburg den ersten Saisonsieg. Die wegen der Sperrung des Sportparks Pennenfeld als Ausweichquartier genutzte Dreifachhalle der 5. Bonner Gesamtschule erwies sich dabei als gutes Pflaster für den U18-Bundesligisten.

Den Boden für das sehnlichst erwartete erste Erfolgserlebnis ebneten die BG-Mädels im wahrsten Sinne des Wortes selbst: Vor Spielbeginn hatte nämlich noch der Wischmopp die Hauptrolle gespielt, denn das viel zu rutschige Geläuf in der neuen Halle verlangte nach einer intensiven manuellen Behandlung. „Das mit dem Wischen machen wir jetzt vor jedem Spiel,“ scherzte BG-Headcoach Bea Waffenschmied hinterher. In der Tat schien die gemeinsame Reinigungsaktion das Teamgefühl zu stärken. Ins Schlingern kamen im weiteren Spielverlauf vor allem die Würzburger Gäste.

Die BG gewann das Rebound-Duell gegen die weiter sieglosen und körperlich groß gewachsenen Unterfränkinnen überraschend deutlich (50:37) und sammelte obendrein 23 Offensivrebounds ein. Eine dürftige Trefferquote und zu viele Ballverluste hatten die BG-Coaches als Hauptgründe für die beiden vorhergehenden Niederlagen ausgemacht. Gegen Würzburg lief das mit dem Treffen schon etwas besser (43 Prozent in Korbnähe), aus der Distanz blieb man jedoch erneut unter den eigenen Ansprüchen (6 von 34). Ein Glück für die BG, dass Scharfschützin Karoline Steffen nach der Halbzeit aufdrehte und vier von sechs Dreiern einnetzte. Zur Pause war die Partie noch völlig offen, da die lila-weißen Korbjägerinnen in der Schlussminute zwei Dreier der Sharks zugelassen hatte und die Partie so unnötig offen blieb (28:26).

Wer damit gerechnet oder gar befürchtet hatte, dass die Würzburgerinnen mit Elan aus der Kabine kommen würden, sah sich schnell getäuscht. Bonns Verteidigung stand gegen die fränkischen Haifische von Minute zu Minute besser, forcierte zahlreiche Ballverluste und holte im Rebound oft auch zweite Bälle. „Wir haben in der ersten Halbzeit wieder zu oft aus großer Distanz geworfen, da brauchte es die Ansage, dass wir näher an das Brett heranmüssen. Das haben die Mädchen dann gut umgesetzt. Unser Gameplan für die zweite Hälfte ist voll aufgegangen“ hatte Waffenschmied keine Sorgen, dass die Partie kippen könnte.

Die recht knappe Pausenführung wurde dank eines 17:5-Laufs schnell komfortabler. Hanna Fantes Dreier zum 45:31 sorgte für Hochstimmung auf der Bonner Bank und trug maßgeblich zum schon beruhigenden 48:35-Vorsprung nach 30 Minuten bei. Spätestens mit Steffens Dreier zum 53:37 (36.) war das Match dann im letzten Abschnitt auch entschieden. Die BG spielte ihre Angriffe clever bis zum Ende aus und gab den Sharks keinerlei Comeback-Gelegenheit.

Mit 24 Zählern avancierte Steffen zur Topscorerin der Partie und Matchwinnerin für ihre Farben. Ihre tolle kämpferische Leistung krönte Viktoria Höbbel mit zehn Punkten, Alexa Hans fand unter dem Korb mit 12 Rebounds erfreulich viel Raum und steuerte ebenso zehn Punkte bei. Bei der BG feierten mit Greta Gomann und Noémi Bokodi die beiden 14jährigen Youngster ein erfolgreiches WNBL-Debut.

Am kommenden Samstag reisen die Bonnerinnen mit neuem Selbstbewusstsein nach Marburg zu den Junior Dolphins und können dort den zweiten Sieg einfahren.

BG Bonn 92: Karoline Steffen (24 Punkte, 5 Dreier), Noémi Bokodi, Susanna Pecoraro, Viktoria Höbbel (10), Greta Gomann (5), Inga Hewicker, Alexa Hans (10/12 Rebounds), Smilla Kolmetz, Luisa Sundermann (2), Sara Brazil, Hanna Fante (3/1), Greta Kröger (6).