Nach fast einjähriger Spielpause ging die WNBL-Saisonpremiere der BG Bonn 92 am Sonntag gegen das Team Mittelhessen leider gründlich daneben. Bonn unterlag auch in der Höhe verdient mit 50:67 (10:15/12:17/14:23/14:12) und konnte den favorisierten Gästen aus Grünberg nicht ausreichend Paroli bieten.

Gut 150 Besucher im Sportpark Pennenfeld sahen dagegen eine Galavorstellung der Grünberger U17 Nationalspielerin Elisa Mevius, die am Ende auf 31 Punkte und 16 Rebounds kam. Obwohl die als Titelfavorit geltenden Gäste mit nur acht Spielerinnen angereist waren, von denen nur sieben aufliefen, kämpften die verbliebenen um jeden Ball und kauften dem BG-Ensemble damit schnell den Schneid ab. Headcoach Bea Waffenschmied brachte es nach der Partie auf den Punkt: „Natürlich hatten wir einen Gameplan. Aber wenn wir innen nicht scoren und von außen nicht scoren, ist der Gameplan schnell im Eimer.“

In der Tat wollten die Bälle für die BG nicht fallen, nur fünf von 28 Dreierversuchen fanden ihr Ziel. Und in Korbnähe blieb man auch weit unter den eigenen Erwartungen. „Nicht spritzig, nicht wach, energielos in der Verteidigung, wir waren einfach nicht ready“, summierte der Coach die 40 Minuten im Auftaktspiel.

Zur Halbzeit (20:32) hatte Mevius schon 20 Zähler (3 Dreier) auf dem Konto, bei der BG taten sich die Punktesammlerinnen hingegen sehr schwer gegen die Grünberger Defense. Zwar avancierte Karoline Steffen dank eines Buzzer Beaters mit der Schlusssirene zur Bonner Topscorerin (17 Punkte, 3 Dreier), BG-Spielmacherin Greta Kröger jedoch lag bei der Gäste-Defense „an der Kette“ und konnte mit „nur“ sieben Punkten nicht zufrieden sein. Zu allem Überfluss knickte Centerspielerin Alexa Hans – ihrerseits nach vier Wochen Verletzung und Krankheit erst wieder kurz im Training – am Ende noch um und musste humpelnd vom Feld.

Ein Lob kassierten Luisa Sundermann (7 Punkte, 1 Dreier) und Sara Brazil (11 Punkte, 1 Dreier) von Ihrem Coach. Aber: „Die Trainingswoche hat letztlich das Spiel widergespiegelt“, kritisierte Waffenschmied. Fünf Spielerinnen auf Abschlussfahrten, dazu drei verletzt ausgefallen – eine gute Vorbereitung sieht anders aus. Da war gegen einen zwar dezimierten aber trotzdem starken Gegner einfach nicht mehr drin für die lila-weiße BG-Truppe.

Am kommenden Sonntag geht es für Waffenschmied und ihr U18 Bundesligateam nach Hofheim zu den nicht minder stark eingeschätzten Rhein-Main Baskets.

BG Bonn 92: Karoline Steffen (17 Punkte, 3 Dreier), Susanna Pecoraro, Viktoria Höbbel, Inga Hewicker, Sophie Herdering, Alexa Hans (8), Smilla Kolmetz, Luisa Sundermann (7/1), Sara Brazil (11/1), Hanna Fante, Greta Kröger (7).

Fotos: Jan Fante