• 17.11.2024

Pennenfeld, Hardtberg? Hauptsache Heimsieg!

Selbst dann, wenn das Zuhause nicht das eigene ist, bleiben die Talents BonnRhöndorf in der TOYOTA 2. Damen-Bundesliga vor eigenem Publikum eine Macht. Mit dem 63:60 (32:27)- Erfolg gegen die Metropol Ladies Herne/Recklinghausen gelang den Talents im Ausbildungszentrum der Telekom Baskets auf dem Bonner Hardtberg am siebten Spieltag der vierte Sieg in Folge. Bea Waffenschmieds Team rückte auf Platz vier der Tabelle vor.

Es war das erwartet enge Spiel gegen ein mit den beiden amerikanischen Importspielerinnen Brooke Bjelko und Vishe Rabb gut besetztes Metropol-Team. Unter dem Korb machte vor allem Bjelko (15 Rebounds) deutlich, dass es für die Talents schwer werden würde, die Lufthoheit zu erreichen. Rabb überzeugte mit enormem Drive zum Korb und wurde am Ende auch Topscorerin der Partie (21 Punkte). Warum die Gäste nach 40 Minuten dennoch nicht die Oberhand behielten, lag vor allem auch an der diesmal guten Quote der BonnRhöndorfer Mannschaft von jenseits der Dreierlinie, als es darauf ankam.

Aber der Reihe nach: Waffenschmieds Matchplan sah die Eindämmung der beiden Schlüsselspielerinnen der Gäste vor. So stemmten sich Lara Brinkmann, Lena Lingnau und Lisanne Räwer-Tanguep im Infight gegen Bjelko und Co. Bis zur Pause lief das auch ganz gut für die Gastgeberinnen. Eine fünf Punkte-Führung (32:27) sollte für die zweite Halbzeit Sicherheit geben. Zumal Zoe Hartmann und Lisa Arz die Ladies mit erfolgreichen Distanzwürfen weiter auf Abstand hielten (40:33, 24.). Aber der offensive Flow war jetzt weg und ärgerliche Ballverluste kosteten Nerven. Herne/Recklinghausen kam durch Rabb und die überzeugende Nicole Egert wieder heran und glich zum 40:40 aus. Räwer-Tangueps Zweier mit Geschick sorgte für die erneute Führung vor dem letzten Viertel.

Die letzten zehn Minuten versprachen eine intensive Angelegenheit zu werden. Wieder etablierten die Talents durch Alinde Kerlukus Dreier und Hartmanns zweiten Distanztreffer einen 48:44-Vorsprung (34.). Und wären Waffenschmieds Damen etwas weniger sorglos mit dem Spielgerät umgegangen, wäre der Zuschauern vielleicht der Nervenkitzel am Ende erspart geblieben. Gästetrainer Björn Grönheit stellte seine Truppen mit einer Auszeit wieder richtig aufs Gleis. Die Metropol Ladies forcierten Turnover, glichen erneut aus und gingen nach Henriette Ehlings Dreier sogar in Führung (48:51, 36.).

War’s das mit der sauberen Weste der Talents in den Heimspielen? Nein, denn das Wurfglück aus der Ferne blieb dem jungen Bonner Team hold. Zoe Perlick und Räwer-Tanguep drehten das Match wieder in die richtige Richtung (53:51). Die Letztgenannte sollte dann zur Matchwinnerin werden: zwei blitzsaubere Drei-Punkt-Würfe aus der Ecke brachten ihr Team auf die Siegerinnenstraße (59:55, 40.). Metropol versuchte den Gegner an die Freiwurflinie zu zwingen, Perlick und Brinkmann gaben sich in den letzten zehn Sekunden von der Linie aber keine Blöße (63:57). Egerts Distanztreffer mit der Schlusssirene war nur noch etwas für Statistikfreaks.

Lisanne Räwer-Tanguep war mit 19 Punkten die beste Schützin ihrer Mannschaft, bei der sich insgesamt neun Akteurinnen am Scoring beteiligten. Die elf verwandelten Dreier waren der bisherige Saisonbestwert der Talents. „Das hat sich wirklich angefüllt, wie ein Heimspiel. Und das in einer Halle, in der wir nicht trainiert haben“, bedankte sich Waffenschmied ausdrücklich bei den Telekom Baskets für das gewährte Obdach. Die erste Hälfte hatte der Trainerin dabei deutlich besser gefallen als die zweite. „Wir haben da zu viele Fehler gemacht. Individuell, wie auch als Team. Wir hätten das Spiel sicherlich deutlicher gewinnen können, wenn wir weiter konzentriert zu Sache gegangen wären.“ Ein Sonderlob verdienten sich neben der wieder bärenstarken Räwer Tanguep auch Marisa Koopmann und Alinde Kerluku für ihre Verteidigungsarbeit. In dieser Hinsicht überzeugte Lara Brinkmann ihren Coach seit Wochen.

Nächsten Sonntag muss das Team in Hamburg bei Aufsteiger Eimsbütteler TV Farbe bekennen.

Viertel: 15:12 / 17:15 / 10:13 / 21:20

Es spielten: E. Scheibinger, (3 Punkte/1 Dreier), A. Kerluku (5/1), L. Arz (7/1 Dreier), Z. Hartmann (6/2), Z. Perlick (7/1), L. Räwer-Tanguep (19/3/8 Rebounds), L. Lingnau (8/2), H. Fante (2), M. Koopmann, L. Brinkmann (6), M. Kleinert.