• 02.08.2019

Peter Kortmann im Interview

Seit Anfang Juni fungiert Peter Kortmann als hauptamtlicher Trainer und sportlicher Leiter des weiblichen Bereiches bei der BG Bonn 92. Mit dem renommierten Basketballcoach (mit eigenem Wikipedia-Eintrag!) sprachen wir über die Ziele und Projekte seines Engagements in Bonn.

Herr Kortmann, seit dem 01.06.19 sind Sie „an Bord“. Wie haben Sie sich in Bonn eingelebt?

Ich habe mich hier sehr gut eingelebt, alle im Verein haben mich toll aufgenommen, außerdem habe ich viele alte Bekannte und Freunde hier in Bonn.

Was macht ein in der Vergangenheit erfolgreicher Damen-Bundesligacoach bei einem vergleichsweise „kleinen“ Verein ohne hochklassig spielendes Erwachsenenteam?

Nun zuerst einmal habe ich diese Entscheidung bewusst getroffen. Da wir hier ein sehr talentiertes WNBL-Team haben und eine sehr motivierte Damenmannschaft gibt es eine sehr anspruchsvolle Aufgabe hier. Wir wollen hier einen Leistungsbereich aufbauen und eine 2. Bundesliga Mannschaft entwickeln. Im Verein sind so viele Talente und so viele motivierte Menschen das es einfach Spaß macht hier zu arbeiten.

Die BG versteht sich als „Bonns größte Basketballschule“. Sind sie jetzt als Übungsleiter mit Ihrer Vita jetzt quasi der neue „Oberlehrer“ des Vereins? Was sind Ihre Aufgaben?

Die BG Bonn hat hier etwas einmaliges aufgebaut auf das der Verein stolz seien kann. Ich bringe meine Erfahrung ein so gut ich kann, wir arbeiten hier in einem tollen Trainerteam und ich bin ein Teil davon. Ich bin als Sportlicher Leiter für den weiblichen Bereich eingestellt und versuche hier die Qualität zu verbessern.

Wir haben Sie bei der WNBL-Qualifikation im Juni im Pennenfeld bereits „in Aktion“ gesehen. Es schien so, als hätten die Mädels samt der Coaches gleich von Ihrer Anwesenheit profitieren können…?

Das war eine schwierige Situation für mich da ich ja neu war und das Team nur kurz kannte. Aber Thomas (Henning) und Bea (Waffenschmied) haben mich sofort ins Trainerteam gelassen, das hat es mir sehr einfach gemacht. Ich hatte auch schnell das Gefühl das die Mannschaft mich positiv aufgenommen hat. Wir haben das dann als Team extrem gut gemacht, aber den größten Anteil haben Thomas und Bea an dem Ergebnis.

Im Herbst geht es für die BG in die erste Saison der weiblichen Nachwuchs Basketball Bundesliga. Sie werden das Team zusammen mit Bea Waffenschmied betreuen. Auf was muss man sich gefasst machen, welche Ziele haben Sie mit der Mannschaft?

In der ersten Saison müssen sich die Mädels an die Liga gewöhnen. Ich sehe aber viel Potenzial das wir uns dort behaupten können. Wenn wir es schaffen Vierter zu werden in der Gruppe wären wir für die nächste Saison qualifiziert. Das wäre für das sehr junge Team sehr wichtig.

Hat Peter Kortmann eine bestimmte Coaching-Philosophie? Was ist Ihnen beim Training besonders wichtig?

Die Aufgabe hier ist ganz klar: wir wollen die Spielerinnen entwickeln und persönlich fördern. Das bedeutet Ausbildung und individuelle Förderung. Die Philosophie ist Team-Basketball zu spielen und die Stärken der Spielerinnen einzubinden.

Was ist Ihnen lieber: 70:38 gewinnen oder 110:82? 

61:60, denn das sind die Spiele, die am meisten helfen. Wir wollen Herausforderungen, immer am Maximum spielen und Rückschläge als Chance zur Verbesserung sehen.

Gibt es ein Lieblings-NBA-Team?

Nein, aber ich mag die alten Chicago Bulls oder auch San Antonio. Diese Teams haben perfekten Team-Basketball gespielt.

Sehen wir Sie demnächst öfter im Telekom Dome bei den Spielen der Baskets? Folgen Sie der BBL?

Wenn es die Zeit zulässt bestimmt. Ich habe in Braunschweig einige Spiele gesehen dort hat mein Freund Frank Menz als Head Coach gearbeitet. Ich schau mir gerne Basketball Spiele an auch in der DBBL man kann sich immer etwas abschauen, es gibt immer neue Ideen, das reizt mich.