• 19.11.2023

Regio-Talents: Späte Aufholjagd bleibt unvollendet

Am 8. Spieltag verloren die Talents BonnRhöndorf 2 die Regionalligapartie bei der DJK Frankenberg mit 72:76 (15:15, 10:16, 21:18, 26:27). Ein schwacher Start ins Abschlussviertel brachte die Gäste vom Rhein vorentscheidend in Rückstand. Der starke Schlussspurt in den letzten drei Spielminuten kam etwas zu spät. Damit bleiben die Talents mit einer Bilanz von 1:7 Siegen auf dem elften und vorletzten Tabellenplatz.

Mit frischem Mut trat die BonnRhöndorfer Zweitvertretung beim Tabellenfünften in Aachen an. Sah man in der Vorwoche gegen die quirligen Hürther Damen noch über weite Strecken schlecht aus, wartete nun mit den Aachenerinnen ein körperlich deutlich größeres Team, dem man in Sachen Tempo aber durchaus beikommen konnte. So gelang es im ersten Durchgang insgesamt sehr gut, die Hausherrinnen ins Setplay und zu schweren Würfen zu zwingen. Trotzdem bereiteten die Ex-Bonnerin Laura Brand und später vor allem die lange Garde Tchementchova und Loock, die immer wieder unter dem Korb der Talents ihre Mismatches fanden, erhebliche Probleme. In der Offensive zog erneut Zoe Perlick umsichtig die Fäden bei den Talents, die sich durchaus gute Wurfchancen herausspielten, diese in der ersten Hälfte einfach zu selten verwerteten.

Nachdem das erste Viertel ausgeglichen blieb (15:15), setzten sich die Aachenerinnen anfangs des zweiten Spielabschnitts erstmals leicht ab. Es dauerte bis zur 14. Minute, bis Laura Telke endlich der nächste Korberfolg der Gäste gelang (17:21). Bis zur Halbzeitpause taten sich die Talents weiter schwer mit ihren Würfen. Defensiv hielten sie gut dagegen und forcierten auch immer wieder Turnover, die aber kaum in Zählbares umgemünzt wurden. Karoline Steffen sorgte mit einem Buzzerbeater für den 25:31-Halbzeitstand.

Nach dem Pausentee kamen die Gäste wie die Feuerwehr zurück aufs Feld. Hanna Fante traf Back-to-back-Dreier und Telke ließ einen weiteren Distanztreffer folgen. Perlick scorte nach einem Steal unter dem gegnerischen Korb mit Korbleger und schon waren die Talents wieder auf Tuchfühlung (36:37/ 33. Min.). Die Partie nahm jetzt auf beiden Seiten deutlich an Fahrt auf und wurde zunehmend attraktiver. Frankenberg schüttelte sich kurz und setzte sich wieder auf sieben Punkte ab (36:43). Die Talents blieben aber dank hoher Intensität und guten Entscheidungen in Schlagdistanz. Vor dem letzten Viertel war es „everybodys game“ (46:49).

Dann folgten die Minuten, die den Talents letztlich den Sieg gekostet haben. Mit einem schnellen 7:0-Lauf schraubten die Gastgeberinnen ihren Vorsprung erstmals in den zweistelligen Bereich. Auch wenn Steffen mit zwei Zweiern und Fante mit einem weiteren Doppelpack aus der Distanz offensiv dagegen hielten, ließen sich die Talents in dieser Phase viel zu einfach in der Transition schlagen. Frankenberg bedankte sich mit einer Reihe von Korblegern und setzte sich sogar noch weiter ab. Pech kam dazu: wiederholt hatten die BonnRhöndorferinnen die Hand in den Passwegen und fast schon den Turnover. Trotzdem scorten die Aachenerinnen noch mit teilweise schweren Abschlüssen (56:69, 36. Min.).

Eine Auszeit von Coach Bea Waffenschmied beendete den Spuk. Mit dem Mute der Verzweiflung machten sich die Talents jetzt an die Aufholjagd. Angetrieben von Perlick und Steffen holten die Gäste Punkt um Punkt auf. 30 Sekunden vor Schluss war der Vorsprung der DJK auf zwei Punkte geschrumpft – und die Talents-Defense hielt stand. Mit 15 Sekunden auf der Uhr und Ballbesitz war plötzlich wieder alles möglich. Frankenberg verteidigte die letzte Sequenz gegen die BonnRhöndorfer Distanzschützinnen gut, foulte allerdings Pauline Bantes beim Zug zum Korb. Nachdem der erste Freiwurf auf den Ring klatschte, verwarf Bantes bei noch 4 Sekunden den zweiten Versuch absichtlich – den entscheidenden Rebound sicherten sich schließlich die Hausherrinnen.

Coach Waffenschmied blickt trotz der Niederlage nach der Leistungssteigerung optimistisch in die Zukunft: „Wir entwickeln uns in die richtige Richtung und werden in der Rückrunde ein anderes Team sein. Leider hat uns heute defensiv die Konstanz gefehlt. Wir sind insbesondere dann gut, wenn wir aus intensiver Defense in ein schnelles Spiel kommen und über wenige Dribblings scoren. Heute sollte keine Spielerin den Kopf hängen lassen, denn wir haben heute als Team verloren.“

Es spielten:

Steffen (16 Punkte/ 2 Dreier), Kadiata, Perlick (18/2), Bantes, Stahmer (2), Telke (12/1), Hilgenfeld (6), Fraedrich (2), Mooshage (2), Schwamb, Fante (14/4), Paulukat