Starkes Schlussviertel bringt Talents den neunten Sieg
Ein Kindergeburtstag war es beileibe nicht, was die Talents BonnRhöndorf am Donnerstagabend in der Halle des Barmer TV erwartete. Die Basketballerinnen nahmen die Hürde im Wuppertaler Stadtteil jedoch am Ende souverän mit 74:54 (31:28) und stehen damit weiter auf Rang eins der Regionalliga.
Headcoach Bea Waffenschmied konnte sich die vorgezogene Partie des neunten Spieltags beim Tabellensiebten erkrankt leider nur von der heimischen Couch aus „anschauen“, also im Liveticker verfolgen. Ihren Vertreter, BG-Coach Tom Becker hatte sie aber vorab „bestens instruiert“. Beckers „Leih-Ensemble“ zeigte keinerlei Nervosität und nahm das Heft des Handelnden sofort in die Hand. Karoline Steffen versenkte zwei Distanz-Dreier und war alleine für 12 der 22 Talents-Zähler im ersten Abschnitt verantwortlich. Mit einem 22:11 wurden die Talents ihrer Favoritenrolle gerecht. So wach sich die Gäste in den ersten zehn Minuten auch gaben, so stumpf wurden die Talents-Waffen im zweiten Viertel. Barmen gelangen drei Körbe in Folge, die Partie wurde sofort enger. Auch eine 29:19-Führung (15.) trug nicht zur Beruhigung bei, der BTV kam bis zur Halbzeit auf 28:31 heran. „Wir haben zu viele zweite Chancen am Brett zugelassen“, bemängelte Becker ein wenig die Reboundarbeit seines Teams.
Als Vinyet Ubia den Korb zum 46:32 erzielte (24.), hätte die Partie eigentlich eine Vorentscheidung erhalten sollen. Aber die Gastgeberinnen gaben sich noch nicht geschlagen. Barmen verkürzte vor allem aus der Halbdistanz bis zum Viertelende wieder auf 44:49. Und als der erste Korb im letzten Abschnitt für den Aufsteiger fiel, hielt die Talents-Fangemeine am Liveticker kollektiv den Atem an.
Wie schon in Recklinghausen waren die Bonn-Rhöndorfer Korbjägerinnen aber nicht gewillt, die Sache aus der Hand zu geben. Mit dem Selbstbewusstsein eines Tabellenführers gelang ein 11:2-Run, wobei Jule Flottmann und vor allem Lia Hilgenfeld in den Vordergrund rückten. Beim Stand von 60:48 (34.) war sich dann auch Becker sicher, die Begegnung auf der Habenseite zu verbuchen. „Wir haben das Spiel dann relativ schnell für uns entscheiden können“, lobte Becker den entschlossenen Schlussspurt seines „Leihteams“. Der Rest war dann auch ein wenig Schaulaufen gegen ein Barmer Team, welches gut dagegen hielt aber in der Crunch time nicht zulegen konnte.
Karo Steffen wurde mit 18 Punkten zur Topscorerin, Hilgenfeld (17) folgte direkt dahinter. Ihr Regionalligadebut für die Talents feierte WNBL-Pointguard Kate Scheibli und reihte sich mühelos ein. Vor dem Ligagipfel gegen Bielefeld am 17. Dezember können sich die Talents nun ein wenig zurücklehnen und abwarten, wie sich die Ostwestfälinnen gegen Recklinghausen im Spitzenspiel des Spieltags schlagen werden. In Bonn und Rhöndorf drückt man eher Citybasket die Daumen. Nicht unbedingt aus Sympathie, aber ganz sicher aufgrund der Tabellenarithmetik, die eine weitere Niederlage der starken Bielefelderinnen – aus Talents-Sicht – gut vertragen würde.
Viertel: 11:22 / 17:9 / 16:18 / 10:25
Talents BonnRhöndorf: V. Ubia 6 Punkte, K. Steffen 18/2 Dreier, S. Kadiata 2, S. Esser 1, N. Carstens 5/1, K. Scheibli 4, V. Höbbel 3/1, M. Ridder 5, L. Hilgenfeld 17, A. Hans 2, J. Flottmann 11/1, C. Paulukat.
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