Talents entscheiden das Regio-Spitzenspiel für sich
Runde eins geht an die Regionalliga-Basketballerinnen aus Bonn und Rhöndorf: das als Spitzenspiel angekündigte Topduell zwischen den Talents und Citybasket Recklinghausen endete mit einem nie gefährdeten 65:42 (31:18)- Erfolg der Gastgeberinnen, die damit ihren zweiten Tabellenplatz behaupteten und Bielefeld weiter im Nacken sitzen.
„Jetzt haben wir die Pflicht erfüllt, wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen“, sagte Headcoach Bea Waffenschmied erleichtert nach den 40 Minuten im Sportpark Pennenfeld. Die beiden anstehenden Pokalfinalspiele gegen den gleichen Gegner in der kommenden Woche erhalten damit den erhofften „Kürcharakter“. Der Must-Win war eingetütet, jetzt kommen die Bonusaufgaben.
Es war sicher kein Offensivspektakel, welches Waffenschmieds Team da auf den Hallenboden gezaubert hatte. Und ohne Zweifel fehlte die kurzfristig ausgefallene Centerin Lia Hilgenfeld unter beiden Körben. Nur zwei Treffer aus dem Drei-Punkt-Land gelangen Waffenschmieds Mannschaft gegen den Tabellendritten, dazu landeten auch viel zu viele Nahdistanzversuche der Talents auf statt im Ring.
Dass es dennoch zu 65 Punkten und einem klaren Heimsieg gegen Recklinghausen reichte, lag vor allem auch daran, dass Citybasket nur zu acht und ohne seine U18-Bundesligaspielerinnen angetreten war, die normalerweise das Grundgerüst des Teams bilden. Da das WNBL-Team sonntags in Berlin im Viertelfinale anzutreten hatte, entschied man sich dafür, den hoch veranlagten jungen Damen die unweigerlichen Reisestrapazen zu ersparen. Auf Kosten der eigenen Meisterschaftschancen. Durch die Niederlage ist Recklinghausen mehr oder weniger aus dem Aufstiegsrennen ausgeschieden.
Den Talents konnte des Gegners Prioritätensetzung letztlich egal sein, denn Waffenschmieds Truppe wäre sicherlich auch stark genug gewesen, ein vollständiges Recklinghäuser Team zu schlagen.
Zur Partie selbst ist gar nicht so viel zu sagen. Die Talents, angetrieben von Playmakerin Nicola Happel, diktierten im ersten Durchgang das Geschehen, ließen aber viel zu viele Gelegenheiten liegen. Recklinghausen konnte vor allem dank der quirligen Lisa Marquardt mithalten und lag zur Viertelpause nur mit 13:16 zurück. Im zweiten Abschnitt setzten sich die größeren personellen Möglichkeiten der BonnRhöndorfer Kooperation durch. Immer wenn der Ball schnell bewegt wurde, sahen die Talents am besten aus. Eine 11:0-Serie führte nach 19 Minuten zum 31:15 für Waffenschmieds Schützlinge.
Citybasket, mit drei Akteurinnen aus der zweiten Mannschaft des Vereins aufgefüllt, musste zunehmend abreißen lassen. Mit einem weiteren 11:0-Lauf stellten die Talents die Weichen in Viertel Nummer drei endgültig auf Sieg (44:23, 25.). Happel schaltete und waltete, fand die freien Mitspielerinnen und sammelte fleißig Assists. Alexa Hans und Seraphine Kadiata hatten gute Momente in der gegnerischen Zone.
Recklinghausen gab nie auf, gewann das letzte Viertel sogar mit 12:11 und stellte in Marquardt (17 Punkte) die Topscorerin des Matches. Citybasket-Coach Louisa Kaprolat deutete an, dass am Dienstagabend wieder ein ganz anderes Recklinghäuser Team auf dem Feld stehen werde. Die Talents können sich also im ersten Pokalfinale (20.30 Uhr, Vestische Arena) auf einen „heißen Tanz“ einstellen.
Viertel: 16:13 / 15:5 / 23:12 / 11:12
Talents BonnRhöndorf: N. Happel 14 Punkte, K. Steffen 7/1 Dreier, S. Esser 9/1, S. Kadiata 6, Carstens 4, E. Emrich 6, M. Ridder, C. Fraedrich 1, A. Hans 12, J. Flottmann 2, S. Flottmann 2, G. Gomann 2.
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