• 11.06.2018

U12: Nach dem Finale ist vor dem Finale!

Die 2006er/2007er-Generation, die derzeitige U12, zieht bei ihrer letzten Teilnahme beim alljährlichen Mini-Basketball-Turnier in Göttingen ebenso sensationell wie verdient in das Endspiel ein, wo sie EBC Rostock nur knapp unterliegt. Die nächste Finalrunde steht nun direkt bevor: Nächsten Sonntag spielt das Team in Paderborn das Final Four um die Westdeutsche Meisterschaft.

Traditionell bezogen die BG-Bonn-Teams für das Mini-Basketball-Turnier in Göttingen wieder die Jugendherberge in Hannoversch-Münden, um aus der Tiefe des Raumes (30 Minuten Anfahrt zum Spielort) den gegnerischen Teams das Fürchten zu lehren. Zunächst aber traf die U12 schon auf dem schönen Außengelände der Herberge auf ihren Halbfinalgegner um die Westdeutsche Meisterschaft am nächsten Wochenende, denn auch das Team der SW Baskets Wuppertal hatte sich dort eingemietet. Beim lockeren Bump-Spiel wurde die Konkurrenz schon mal freundschaftlich „abgecheckt“.

Die U12, angereist mit Anton, Felix, Florian, Janne, Jervis, Lukas, Nico, Noah, Onno und verstärkt durch Luisa, traf gleich im ersten Spiel auf EBC Rostock, dem als Gewinner mehrerer anderer Turniere die klare Favoritenrolle zugeschrieben wurde. Doch das BG-Team, in Göttingen aushilfsweise von Tim und Anno gecoacht, war von der ersten Minute an hellwach und fügte sich keineswegs in die Rolle des Underdogs. Zwar führte Rostock die meiste Zeit, aber die BG blieb stets in Schlagdistanz und hatte in der letzten Minute per Fastbreak die Chance auf den Ausgleich. Diese blieb aber ungenutzt, und so stellten die Jungs von der Ostsee auf den 32:36-Endstand. Dass der verschmitzte Abschiedsgruß „Wir sehen uns im Finale wieder“ tatsächlich wahr werden würde, konnte da noch niemand ahnen … Denn mit der knappen Auftaktniederlage war klar: Ab jetzt war jedes Spiel ein „Do-or-die-Match“ – ein einziger Ausrutscher, und die Chance auf eine Top-Platzierung wäre vertan.

Der Gegner im zweiten Gruppenspiel, der Bramfelder SV aus Hamburg, stellte hier zum Glück keine Gefahr dar, das Spiel endete klar 63:24 für die BG. Als Gruppenzweiter ging es nun gegen BB Ulm, das seine Gruppe mit Bielefeld und Friedenau ungefährdet gewonnen hatte. Es stand nun gewissermaßen die Stimmung des gesamten Unternehmens Göttingen auf dem Spiel: Mit einem Sieg und der nach wie vor bestehenden Chance auf die Plätze 1 bis 4 versprach der samstägliche Grillabend deutlich entspannter und glücklicher zu werden, als wenn am Sonntag „nur“ noch eine Platzierung darunter möglich wäre … Und die Jungs und das Mädel ließen die mitgereiste Fanbasis nicht hängen: Zwar verfehlten die ersten zwei Korbwürfe ihr Ziel, aber dann brach Luisa den Bann, und in der Folge erarbeiteten sich die Bonner ein beruhigendes Pölsterchen. Doch die Ulmer steckten nicht auf und zeigten vor allem Qualität als beeindruckende Distanzschützen, sodass der Vorsprung gefährlich dahinschmolz. Die BG fing sich wieder und ging letztlich mit 60:45 durchs Ziel.

Nach einem entspannten und glücklichen Grillabend – und zum Glück keinerlei Verletzungen beim Fußballdaddeln – ging es am Sonntagmorgen in der finalen Gruppenphase gegen zwei Teams aus Oldenburg: BTB und OTB. Beide hatten so illustre Teams wie Alba Berlin, Prag oder Rasta Vechta aus dem Turnier geworfen, entsprechend konzentriert ging die BG wieder von Beginn an zu Werke. Zwar wurde erneut ein satter 16-Punkte-Vorsprung fast wieder verzockt (gegen BTB) und forderte eine kampfbetonte Partie vor allem auch Qualität in der Defense (gegen OTB), aber letztlich ging alles gut aus: Das 50:41 gegen BTB und das 53:33 gegen OTB zeigten, dass das viel umjubelte Erreichen des Endspiels leistungsgerecht und absolut verdient war.

So kam es also tatsächlich zum Wiedersehen mit dem Rostocker Team, das auf dem Weg ins Finale Chemnitz und Heidelberg klar besiegt hatte. Was für ein schöner Abschluss insbesondere für diejenigen Jungs, für die das diesjährige Göttinger Mini-Basketball-Turnier das letzte als Spieler war! Vor toller Kulisse und angefeuert von den anderen BG-Teams hatten die Bonner den besseren Start: Nach anfänglichen Fehlwürfen auf beiden Seiten sorgte Anton erst per Korbleger und dann per Dreier für eine 5:0-Führung. Die aber war bald aufgebraucht, und sobald es in den zweistelligen Punktebereich ging, übernahm Rostock das Heft des Geschehens. Angeführt von Captain Janne blieb die BG aber – wie schon in der Auftaktpartie – den Rostockern hartnäckig auf den Fersen. Wieder hatte die BG eine Minute vor Schluss den Ausgleich (oder gar die Führung) praktisch schon vor Augen, aber den Rostockern gelang es erneut, die Oberhand zu behalten. Als die Bonner Bank 30 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 46:47 ein technisches Foul kassierte (harter Pfiff!), war die Messe im Grunde gelesen – die coolen Hansestädter verwandelten gerade ausreichend Freiwürfe, um auch die letzten 0,7 Sekunden noch zu überstehen. So endete auch die zweite Partie gegen Rostock mit (nur) zwei Körben Unterschied (46:50) zugunsten der Norddeutschen, die die BG anschließend sehr fair zum gemeinsamen Siegerfoto einluden. Zur Übersicht aller Ergebnisse in Göttingen geht es hier.

Auch wenn es mit dem ganz großen Erfolg am Ende der „Göttingen-Karriere“ nicht geklappt hat, können die U12er mächtig stolz auf das Erreichte sein! Und: Nach dem Finale ist ja vor dem Finale! Nächste Woche, am 17. Juni, könnte nach einer überragenden Saison die nächste Endspielteilnahme erreicht werden – dann um die Westdeutsche Meisterschaft. Los geht es um 12 Uhr im Sportzentrum Maspernplatz, Schützenweg 1b in Paderborn. Halbfinalgegner ist SW Baskets Wuppertal, das zweite Halbfinale bestreiten die RheinStars Köln gegen die Paderborn Baskets. Sprungball zum Spiel um Platz 3 ist um 15 Uhr, zum Finale wird um 17 Uhr angepfiffen.

 

Text: JP

Fotos: S. Pförtner