• 10.02.2019

U16.2M schlägt Hürth und erobert die Tabellenspitze

„Et hätt noch immer jootjejange“, sagt der Rheinländer, wenn er eine Situation beschreibt, die mit zweifelhaften Aussichten beginnt, sich dann aber doch noch zum Guten wendet. Nach dem 71:66- (32:35) Heimsieg gegen den Hürther BC überwog bei den Bonner Akteuren die Freude über den wichtigen Erfolg und dem damit verbundenen Sprung auf Rang eins. Gegen die bis dato erstplazierten Hürther hatten es die gut 120 Minuten vorher nämlich in Sachen „Aufregung“ durchaus in sich.

Kein Coach, kein Hallenschlüssel, keine Spielerpässe – Spitzenspiele haben auch im NC Garden schon unter besseren Vorzeichen begonnen. Und das ganze vor 10 Uhr morgens an einem regnerischen Sonntag. Basketball is Life! Dass die Partie überhaupt im Rahmen des Reglements begonnen wurde, lag auch am beherzten Einsatz der Spielereltern und dem fairen „Mitspielen“ der Gäste aus Hürth.

So feierte Marina Voigtländer ihr Debut als Coach der männlichen U16, bis der etatmäßige Übungsleiter Felix Fischer etwas später als vorgesehen vor Ort war. In jedem Fall schienen die Gäste etwas besser mit der Situation umgehen zu können und boten der BG sofort Paroli. In einer sehr ausgeglichenen Partie rettete Kirils Dreier sein Team vor einem Rückstand in die Viertelpause (19:19). Gegen Hürths Nummer 4 hatten die Bonner überhaupt kein Rezept parat. Der Hürther Spielmacher erzielte sage und schreibe 27 der 35 Hürther Punkte bis zur Halbzeit. Die Gäste gingen mit einem Vorsprung in die Kabine, auch weil die Bonner Big Men bis dahin zwar defensiv stabil aber offensiv weitgehend wirkungslos geblieben waren. Zum Glück übten Joshua und Philipp im Ballvortrag genug Druck auf den HBC aus, so dass der Rückstand nicht zu groß war (32:35).

Ein Low-scoring-Match würde die BG gegen diese Hürther wohl eher nicht gewinnen. Die Bonner Angriffsmaschine (ligabeste fast 85 Punkte pro Spiel) musste auf Touren kommen, soviel war klar. Zur Erinnerung: im Hinspiel hatten sich die Hürther quasi in letzter Sekunde durchgesetzt, auch weil die Bonner Quote von der Freiwurflinie unterirdisch war. Diesmal hatten die BG’ler ein klein wenig mehr Zielwasser getrunken (9 von 19), das Match wurde aber nicht an der Linie entschieden. Einen wichtigen Schritt in Richtung Sieg tat die BG dann im dritten Viertel, als man einen 11:2-Run nach Lukas‘ schönem Fake zum 47:38 abschloss (27.). In trockenen Tüchern war das Ding damit noch nicht, das 52:46 nach dem dritten Viertel bestimmt keine Vorentscheidung. Hürth mobilisierte noch einmal alle Kräfte, bei der BG war indes ein Mann noch gar nicht in Erscheinung getreten, der sein erstes Match der Saison bestritt. Kai Winter, gerade frisch aus einjährigem Kanada-Aufenthalt zurück, hatte zwar viel probiert aber bis zum letzten Durchgang kein Wurfglück gehabt. Dies alles sollte sich nun ändern, denn der junge Mann begann plötzlich zu treffen. Mit fünf Körben am Stück hielt der sprungstarke Center die Hürther im Alleingang auf Abstand. „Winter is coming“, anders lässt sich das an dieser Stelle nicht beschreiben. Hürth verpasste die Chance – pikanterweise an der Freiwurflinie – näher heranzukommen. Deckel drauf – Tabellenführung!

Nächsten Samstag geht’s zum Tabellenschlusslicht nach Bergisch Gladbach, bevor dann in den folgenden Partien gegen Brauweiler und in Hilden das Landesligachampionat entschieden wird.

Viertelergebnisse:
19:19 / 13:16 / 20:11 / 19:20

Es spielten:
T. Caspers, J. Mankel 20, P. Kuczaty 19, K. Voigtländer 3/1, J. Thelen, P. Steineck 2, J. Lemm 2, K. Winter 12, J. Schwake 4, L. Krausgrill 8/1, P. Wegener 1