Nach einer kämpferisch überzeugenden ersten Halbzeit gegen den SG Rot-Weiß Gierath schnupperte die Oberliga-Truppe von Coach Tomas an einer Überraschung. Doch ein etwa siebenminütiger Spannungsabfall im dritten Viertel kostete jede Siegchance. Am Ende stand eine 48:70-Niederlage, die vielleicht ein paar Pünktchen zu hoch ausgefallen ist. 

Der Respekt vor Gierath war vor der Partie groß. Im Hinspiel hatte die BG auswärts eine 40-Punkte-Klatsche kassiert, war seinerzeit allerdings auch nur mit sechs Spielerinnen angereist. Nun stemmten sich zehn Mädels gegen den Tabellendritten, der sich über aggressive Defensearbeit und schnelles Offensivspiel definiert. 

Genau das zeigten die Gierather auch im Rückspiel. Die BG-Mädchen brauchten etwa sieben Minuten, um sich an die Gangart zu gewöhnen (6:13). Doch dann nahmen die Bonnerinnen den Kampf an und kamen endlich besser in die Partie. Plötzlich war die Intensität da, die es braucht, um ein Team wie Gierath in Bedrängnis zu bringen. Folgerichtig holte die BG bis zum Viertelende auch dank eines Dreiers von Fanny auf (11:15). 

Im zweiten Viertel war es dann eine Partie auf Augenhöhe, in der Bonn in der 12. Minute erstmals mit 18:17 in Führung ging. Die Defense griff gut – allein die körperlich und basketballerisch starke Nummer 12 der Gäste war nicht zu kontrollieren. Sie hielt Gierath in dieser Phase fast alleine im Spiel. Offensiv verteilten die Bonner die Last auf vielen Schultern. Erfreulicherweise hatten sich bis zur Halbzeit schon sieben BG-lerinnen im Spielbericht verewigt. Vor allem Frida hatte das Visier im zweiten Viertel scharf gestellt, aber auch Lili und Antonia steuerten wichtige Punkte zum Halbzeitstand von 26:26 bei. 

Als Fanny zum Auftakt in die zweiten Spielhälfte das 28:26 markierte, sollte dies allerdings die letzte Führung der Bonner bleiben. Denn nun nahmen sich Tomas’ Mädchen eine kollektive Auszeit und ließen sich bis zur 28. Minute mit einem 2:19-Lauf überrollen. Plötzlich machte sich auf beiden Seiten des Feldes Hektik breit. Während Gierath seinen Stiefel souverän herunterspielte und den Druck hochhielt, wollte bei den Bonner Mädchen nichts mehr fallen. Erst mit Körben von Lilo und Frida konnte der Lauf gestoppt und der Rückstand in Grenzen gehalten werden (39:50).

Im Abschlussviertel ließen die Gäste nichts mehr anbrennen und sich auch von der zunehmenden Foulbelastung nicht beirren. Hinter den insgesamt 29 Punkten der Nummer 12 cruiste der Tabellendritte locker ins Ziel, während Lilo, Hanna und Marie das Bonner Punktekonto noch etwas aufmotzten (48:70).

Trotz der am Ende deutlichen Niederlage bleibt eine bis zur Halbzeit sehr couragierte Leistung der U16.2w, die sich letztlich einem besseren Team geschlagen geben musste. Positiv war noch eine gute Bonner Freiwurfquote zu vermerken. Topscorerinnen waren auf Bonner Seite Fanny, Hanna und Lilo (jeweils 10) sowie Frida (9). 

Seine Anerkennung drückte auch Coach Tomas dem Gegner nach dem Spiel aus: „Gierath ist meiner Meinung nach das stärkste Team der Liga, auch wenn sie nur auf Platz drei stehen. Sie spielen genau den schnellen Basketball, den ich in dieser Saison mit unseren Mädels angestrebt habe. Meine Mädchen haben es insgesamt gut gemacht, konnten aber die Intensität nicht über die gesamte Spielzeit halten.“ 

Es spielten: Kerstin, Lena, Marie, Lili, Antonia, Hanna, Frida, Julia, Lilo und Fanny