• 30.01.2019

U16.2w: Overtime-Sieg in Freudenberg

Ein Spiel wie eine Autofahrt durchs Siegerland: Es ging auf und ab. 

Beim Tabellenvorletzten TV Freudenberg kamen Tomas’ favorisierte U16.2-Mädels am letzten Sonntag mit einem blauen Auge davon. Erst ließen sich die Bonner etwas unglücklich in die Overtime zwingen, dann verletzte sich Aufbauspielerin Fanny – und trotzdem stand am Ende ein hart erkämpfter 78:75-Auswärtssieg für das Bonner Oberliga-Team, das seine Bilanz damit auf 7:5 verbesserte. 

Doch bis dahin ließen Spielerinnen, Trainer und nicht zuletzt die beiden Bonner Schlachtenbummler auf der Tribüne einige Nerven. 

Freudenberg hatte derweil groß aufgefahren: etwa 30 heimische Zuschauer fanden sich in der Halle ein und die hatten offenbar einiges vor. Die Freudenberger waren gekommen, um ihr Team anzufeuern. Der Einsatz von vier(!) Trommeln, einer Hupe und diversen anderen Krachmacher-Utensilien sorgten für eine stimmungsvolle und – das sei an dieser Stelle ausdrücklich lobend erwähnt – den Bonnern gegenüber stets faire Atmosphäre.

Trotzdem schien sich die Lautstärke auf der Tribüne auf das Spiel auszuwirken und auf beiden Seiten zu allgemeiner Hektik zu führen. Die Partie war weniger durch strukturierte Angriffe geprägt, die noch im letzten Spiel gegen Hürth so gut geklappt hatten, sondern vielmehr durch Einzelaktionen. Die führten zwar immer wieder zu zählbarem Erfolg, aber eben auch zu einigen Eins-gegen-Drei-Situationen und  Turnovern, die den BG-Sympathisanten das eine oder andere zusätzliche graue Haar bescherten. 

Dem Spielfluss abträglich war aber vor allem die Linie der Schiedsrichter, denen es in 45 Spielminuten gelang, nicht weniger als 45 Fouls (18 für Freudenberg – 27 für Bonn) und obendrein noch drei technische Fouls wegen illegaler Defense zu verteilen. Das allerdings stand in keinerlei Verhältnis zu der tatsächlichen Härte des Spiels, welches keineswegs besonders unfair war. 

So haderten im Verlaufe der Partie beide Seiten mit der Spielleitung und ihren Entscheidungen, was die Teams spürbar verunsicherte. Coach Tomas stand nach dem zweiten technischen Foul wegen illegaler Verteidigung schon im zweiten Viertel kurz vor der Disqualifikation. Hanna kassierte bereits in der 21. Minute ihr viertes Foul und konnte dem Team kaum noch helfen. Marie wurde in der 27. Minute gar gänzlich ausgefoult.

Die Partie selbst blieb die gesamte Spielzeit offen. Nachdem Freudenberg den besseren Start erwischt hatte (9:14 in der 6. Minute), holte Bonn langsam auf und ging zur Viertelpause erstmals mit 19:17 in Führung. Die hielten die Rheinländer auch und bauten sie bis zur Halbzeit auf 37:31 aus. Da zeichneten sich die Foulprobleme allerdings bereits ab. Freudenberg ließ sich auch nicht abschütteln und hielt den Rückstand immer unter zehn Punkten. Im letzten Spielabschnitt wurde es dann richtig eng. Zum Ende der regulären Spielzeit schien Freudenberg den besseren Lauf zu haben, denn die Bonner Mädels hatten zuvor einige Chancen vergeben, den Sack früher zuzumachen und die Gastgeber holten auf. So kassierten die BG-Mädchen acht Sekunden vor Schluss den Ausgleich. Overtime. 

Waren die Bonner zu diesem Zeitpunkt bereits dank der eifrigen Foulpfiffe auf sechs Köpfe reduziert, verletzte sich dann auch noch Fanny in der 42. Minute kurz nach ihrem Korb zum 70:68 und musste das Spiel unter Schmerzen abbrechen. So mussten Lena, Svea, Julia, Frida und Sophie den Kampf alleine aufnehmen und zu Ende führen – und das taten sie in toller Art und Weise. Lena sorgte mit einem Notdreier für die 74:72-Führung. Sophie und Julia sicherten mit wichtigen Offensivrebounds und anschließenden Körben schließlich den umjubelten Auswärtserfolg. 

Erfreulich war, dass – angeführt von den Top-Scorerinnen Fanny und Lena – fast alle Mädchen zu Korberfolgen kamen. 

Es spielten: Lena, Svea, Hanna, Marie, Julia, Frida, Fanny und Sophie