• 23.11.2016

Unsere BG-Coaches(9): Elke Kohls

Die BG Bonn-Meckenheim hat sich zu einem der größten und erfolgreichsten Basketballvereine in NRW gemausert – eine Entwicklung, die ohne das leidenschaftliche Engagement unserer Trainerinnen und Trainer undenkbar wäre! Darum sollen an dieser Stelle in loser Folge unsere Coaches vorgestellt werden, deren Arbeit hinter dem Erfolg unseres Vereins steht.

Diese Woche im Interview: Elke Kohls, 50, die in dieser Saison unsere U11.1 betreut.

 

 

Elke, welche Hobbys hast du?

Neben Basketball machen mir Wandern und Radfahren großen Spaß, und ich lese gern.

Wie bist du zum Basketball gekommen?

Auf meinem Gymnasium in Hennef hatte ich einen amerikanischen Lehrer für Englisch und Geschichte, der einen Basketballverein gegründet hat: den GSV Porz. Dieser Verein hatte auch einen Ableger in Hennef, eine Spielgemeinschaft, in der ich mit 14 angefangen habe, Basketball zu spielen. Die Damenmannschaft des GSV hat später sogar in der Bundesliga gespielt…

Wie bist du denn zur BG Bonn gekommen?

Nachdem ich mit der Schule fertig war, habe ich zuerst eine ganze Weile lang gar nicht mehr Basketball gespielt und eine Ausbildung gemacht. Als ich anschließend angefangen habe zu studieren, habe ich an der Uni Bonn eine Kommilitonin kennengelernt, die mich zu einem Probetraining bei Rentrop Bonn, wie unser Verein früher noch hieß, mitgenommen hat. So bin ich dann in der Damen-Mannschaft von Anke Schneider gelandet.

Wie bist du dazu gekommen, selbst eine Mannschaft zu coachen?

Ich hatte, bevor ich zu unserem Verein gekommen bin, schon einmal für ein Jahr ein Herren-Team gecoacht, das in der Kreisliga gespielt hat. Da habe ich im Training im Prinzip das gemacht, was ich von meinem eigenen Training als Spielerin kannte. Als ich dann in unserem Verein gespielt habe, hat Sabine Fischer mich – ich glaube, das war vor sechs Jahren – gefragt, ob ich Lust hätte, unsere U9 zu trainieren. Tja, und da ich meine Kinder ja nicht allein zu Hause lassen konnte, habe ich sie einfach mit zum Training genommen – so sind also Marit und Sören auch zum Basketball gekommen…

Welche Mannschaften hast du seither betreut?

Anderthalb Jahre lang habe ich mit Danny Müller zusammen die U9 trainiert, dann war ich ein Jahr lang Co-Trainerin von Bea Waffenschmied in der U11, anschließend war ich für eine Saison Co-Trainerin von Barbara Sundermann in der U13, vor zwei Jahren habe ich unser U11-Kreisliga-Team gecoacht, und in der vergangenen Saison habe ich dann unsere U11-Regionalliga-Mannschaft übernommen.

Wie war denn deine Anfangszeit als Trainerin? Woher hast du, besonders in den ersten Jahren, deine Ideen genommen?

Ich habe anfangs viel mit Sabine gesprochen, die mir eine Menge Tipps für das Training mit den Jüngsten, zum Beispiel für alle möglichen Ballspiele mit Kindern, die gerade erst mit dem Basketball anfangen, gegeben hat. Dabei habe meine Trainingsinhalte noch breit gestreut. Heute setze ich in meinem Training gezielt einzelne Schwerpunkte, an denen wir arbeiten. Dazu recherchiere ich das eine oder andere im Internet, vor allem Harald Limböck bietet ja eine Fülle von verschiedenen Trainingsformen für die Altersgruppen, mit denen ich bisher gearbeitet habe, und vieles lerne ich auch in unseren internen Trainerfortbildungen hinzu. Nicht ganz unwichtig sind, ehrlich gesagt, auch meine eigenen Kinder, von denen ich in der Vergangenheit regelmäßig zu hören bekommen habe, welche Übungen ihnen im Training Spaß gemacht haben und welche nicht!

Was ist dir im Training besonders wichtig?

In dem Alter ist es natürlich ganz wichtig, dass die Mädels Spaß haben, wenn sie zum Training kommen – sonst sind sie genauso schnell wieder weg, wie sie gekommen sind. Außerdem lege ich großen Wert darauf, dass wir gemeinsam den nötigen Teamgeist entwickeln, den es für eine Mannschaftssportart braucht. Abgesehen davon geht es in der U11 genauso wie in der U9 natürlich vor allem um ein fundiertes Grundlagentraining, denn ich habe auch jetzt einige Mädels im Team, die noch nicht lange Basketball spielen.

Worauf legst du bei deinem Coaching im Spiel besonderen Wert?

Ich werde richtig sauer, wenn sich jemand in meinem Team nicht voll reinhängt! Ich habe Verständnis, wenn jemand mal einen schlechten Tag erwischt, aber ich erwarte, dass sich alle Mädels anstrengen und für ihr Team kämpfen. Als Coach versuche ich ja auch, alles für mein Team zu geben, und ich bin bei unseren Spielen in der Regel auch ziemlich aufgeregt… Dabei bin ich grundsätzlich jemand, der Augenmerk auf gute Defense-Arbeit legt. Denn ich finde, dass sich über die Defense jede Spielerin beweisen und sich selbst das nötige Selbstbewusstsein holen kann. Mit den Korberfolgen in der Offense und dem Applaus von der Bank belohnen sich die Spielerinnen mehr oder weniger selbst. Darum versuche ich als Trainerin, umso mehr die Leistung in der Defense herauszuheben, mit der die eine oder andere Spielerin zum Erfolg ihres Teams beigetragen hat. Die Defense bietet gerade auch Anfängerinnen eine Chance sich zu beweisen, und eine gute Defense ist spielentscheidend!

Was war dein bisher schönstes Erlebnis als Trainerin?

Das waren ganz klar die beiden Siege mit meiner U11.2 in der vergangenen Saison! Denn meine Mädels hatten, weil wir ein junges Team mit einigen Anfängerinnen waren, wirklich ein hartes Jahr, und ich bewundere meine Spielerinnen dafür, dass trotz unserer vielen Niederlagen in der Saison niemand abgesprungen ist! Umso mehr haben wir uns darüber gefreut, dass wir am Ende nicht auf dem letzten Platz in der Regionalliga gelandet sind! Davon abgesehen, haben wir uns in jedem Spiel kleinere Ziele gesetzt, für deren Erreichen wir uns dann oft, auch wenn wir verloren haben, mit einem Kuchen belohnt haben…

Wie siehst du die Entwicklung unseres Vereins?

Im männlichen Bereich finde ich die Entwicklung unseres Vereins wirklich super! Auch im weiblichen Jugendbereich machen wir, glaube ich, eine richtig gute Arbeit! Ich mache mir nur in Hinblick auf unsere Damen-Teams im Moment ein wenig Sorgen. Ich hoffe wirklich sehr, dass es uns mit unseren ehrgeizigen und talentierten Mädels in den nächsten Jahren gelingen wird, an die früheren Erfolge anzuknüpfen und wieder in den höheren Ligen anzutreten! Das wird angesichts der starken Basketball-Konkurrenz in unserer Region sicher nicht leicht…

Die Schlussfrage: Was gefällt dir eigentlich am Basketball so gut?

Die Schnelligkeit dieses Mannschaftssports und die anspruchsvolle Technik, die jeder Spieler mitbringen muss, der erfolgreich Basketball spielen will – das ist das, was mir an unserem Sport so gefällt. Eine Alternative dazu habe ich bisher noch nicht gefunden.