• 06.12.2023

Waffenschmied will endlich auswärts punkten

Einen weiteren Anlauf auf ein positives Gastspiel in der Fremde unternehmen die Talents BonnRhöndorf am Wochenende in der TOYOTA 2. Damen-Basketball-Bundesliga. Am Samstagabend um 18 Uhr ist man bei den Metropol Ladies Herne/Recklinghausen zu Gast, die Begegnung wird in der H2K-Arena in Herne ausgetragen.

Das Duell der beiden neuen Kooperationsteams in der zweiten Bundesliga verspricht einiges an Spannung. Die Talents wollen den Schwung des siegreichen Osnabrücks-Spiels mitnehmen und endlich auch mal auswärts gewinnen. Auf dem Papier betrachtet ist es das Match des Tabellenletzten gegen den –achten, wobei beide Mannschaften nur einen Sieg voneinander trennt. Die Metropol-Damen stehen – nach der Niederlage in Braunschweig – unter Druck und benötigen den Sieg, um den Anschluss nicht zu verlieren.

Für die Partie des zehnten Spieltags könnte entscheidend sein, mit welcher Formation die Metropol Ladies antreten werden, denn personell hat das Team durch die Verpflichtung von Myah Taylor eine substantielle Aufwertung erhalten. Myah Taylor? Richtig, die US-Amerikanerin spielte zu Saisonbeginn noch für Chemnitz und wechselte dann vor drei Wochen mitten in der Saison zur Ligakonkurrenz. Zwar hat Taylor noch kein Spiel für ihren neuen Arbeitgeber bestritten, doch rechnen die Talents fest damit, dass die 27jährige – nach endgültiger Erteilung der behördlichen Erlaubnis – am Samstagabend aufläuft. Das tat sie bereits am 5.Spieltag, damals noch im Chemnitzer Dress gegen Waffenschmieds Truppe und war beim 71:63-Sieg – natürlich – Topscorerin der Partie. Taylors Wechsel hat für hochgezogene Augenbrauen in der Liga gesorgt. Die Talents wird das Resultat dieser sehr unüblichen Midseason-Transaktion womöglich als ersten Opponenten „voll erwischen“.

„Herne braucht den Heimsieg gegen uns und wird auch personell alles tun, um dieses Ziel zu erreichen“, erwartet Waffenschmied eine „volle Kapelle“ des kommenden Gegners. Aus dem Herner Erstligakader kann ohnedies jederzeit „Verstärkung“ auflaufen, einige Topspielerinnen des HTC haben Doppellizenzen und sind damit auch in der zweiten Bundesliga spielberechtigt. Richtig viel Gebrauch gemacht hat man von diesem Luxus bisher jedoch nicht. Denn auch ohne Taylor hätten die Ladies eigentlich viel besser abschneiden sollen, als die bisherige Bilanz (2-6) aussagt.

Ähnlich wie in Bonn und Rhöndorf, muss aber auch zwischen Herne und Recklinghausen erst zusammenwachsen, was jahrelang eher miteinander konkurriert hat. Recklinghausens überragende Nachwuchsarbeit wurde durch die Kooperation „endlich“ mit Hernes Finanzkraft vereint, die Metropol Ladies mit dem sperrigen Nachnamen sollten vom Potenzial her ein sicherer Play-off-Kandidat sein.
Getragen wurde das Team bisher von den beiden 19jährigen ukrainischen Nationalspielerinnen Khrystyna Kulesha und Tetiana Tkachenko, die mit rund 18 bzw. 12 Punkten im Schnitt zu den erfolgreichsten Werferinnen der Nordliga zählen. Melina Reich, Adna Halilbasic, Leonie Schiermeyer, sowie Toptalent Clara Bielefeld sind weitere namhafte Stützen der jungen aber sehr großgewachsenen Mannschaft von Headcoach Nemanja Lambergar.

Waffenschmied macht keinen Hehl aus ihrem großen Respekt vor der Recklinghäuser Talentschmiede. „Wir sind quasi beide aus der Regionalliga aufgestiegen und messen uns immer wieder auf allen Ebenen. Ich freue mich auf viele gute deutsche Spielerinnen, die auf beiden Seiten zum Einsatz kommen werden.“  Abgesehen davon denkt der Coach, dass eigentlich alle Teams, mit Ausnahme von Rotenburg, irgendwie schlagbar sind und jeder gegen jeden gewinnen kann. Das werde sich am Ende der Hauptrunde auch in der Tabelle zeigen.