WNBL: BG steht in Herne auf dem Prüfstand
Zu einem kleinen „Endspiel“ im Kampf um die Play-off-Plätze reist die BG Bonn 92 am kommenden Sonntag nach Herne. Das Duell zwischen den Bonnerinnen und Steelfire 3-2-1 entscheidet womöglich über Rang drei und vier der Tabelle (13.00 Uhr, HSK-Arena). Bei einem Sieg gegen das Kooperationsteam könnte der Bonner Play-off-Sekt schon mal kaltgestellt werden.
Zwei Play-off-Plätze sind noch vakant, nachdem Osnabrück und Recklinghausen am Wochenende ihre Partien gewannen und damit die Qualifikation als Erster und Zweiter für die nächste Runde geschafft haben. Steelfire 3-2-1, Neuss und die BG (alle 4 Siege, 4 Niederlagen) streiten um die beiden freien Spots. Der anstehenden Partie der BG gegen Steelfire kommt damit eine enorme Bedeutung zu. Der Sieger macht einen Riesenschritt in Richtung Play-offs, der Verlierer muss auf den letzten Spieltag – und womöglich die Ergebnisse der Mitbewerber – hoffen.
Das Hinspiel gewann die BG im Pennenfeld nach großem Schlussspurt mit 80:64. Für den direkten Vergleich (bei Sieggleichheit) haben Peter Kortmanns Schützlinge also ein kleines Polster geschaffen. Trotzdem muss die Zielsetzung für die BG am Sonntag klar in Richtung Auswärtssieg gehen. Zumal das Erreichen des dritten Platzes aus eigener Kraft möglich ist. Ein Sieg in Herne sowie ein Sieg zum Liga-Abschluss gegen den Tabellenletzten aus Hürth Anfang Februar würden jenes für den Aufsteiger ohne Zweifel tolle Saisonergebnis zementieren.
Schritt eins ist ein Erfolg beim Kooperationsteam aus Herne, Bochum und Hagen, welches zuletzt in der Verlängerung gegen Osnabrück unterlag und damit Gefahr läuft, das Saisonziel zu verpassen. Eigentlich wurden die Steelfire-Ladies zusammen mit Recklinghausen zum Favoritenkreis gezählt. Nach zuletzt zwei Niederlagen müssen die diesmal in Herne antretenden Korbjägerinnen in jedem Fall am Sonntag gegen die BG gewinnen, um die eigenen Ambitionen zu wahren. Der ganz große Druck liegt da sicher auf Seiten der Gastgeberinnen.
Der Blick auf die Ligastatistiken offenbart die Gemengelage für die BG. Sarah Polleros ist der Dreh- und Angelpunkt von Steelfire. Die absolute Topscorerin der Liga (24,2 Punkte im Schnitt) und drittbeste Rebounderin der Nordwestgruppe gibt bei Herne & Co. den Takt an. Sie einigermaßen in Schach zu halten, muss das oberste Ziel der BG sein. Jule Groll und Johanna Mooshage folgen statistisch und teamintern mit einigem Abstand, sind aber weitere Aktivposten. Im Hinspiel gelangen Polleros „nur“ 19 Punkte (und 17 Rebounds). Karoline Steffen, Greta Kröger und vor allem Julia Faller (21 Punkte) hielten im November für die BG dagegen und ebneten den Weg zum wichtigen Heimerfolg für die BG. Coach Kortmann gibt die Marschrichtung vor: „Wir müssen Polleros kontrollieren und das Tempo hoch halten. Wir wollen das Spiel gewinnen und damit Platz 3 festzurren. Wir werden ganz sicher bei unserer Art zu spielen bleiben.“
Wie angenehm wäre das Bonner WNBL-Leben heuer, wenn man am letzten Sonntag in Recklinghausen doch die Überraschung geschafft und den Favoriten geschlagen hätte. So unterlag man trotz tollem Endspurt mit 57:61. „Wir haben eine starke Moral gezeigt aber für einen Sieg letztlich zu viel liegen gelassen“, erläuterte der BG-Trainer. Dazu gehörte womöglich auch die ungenügende Freiwurfquote (8 von 23). Schaut man in die Ligastatistik, hat die BG im bisherigen Saisonverlauf nur glatte 50% ihrer Freiwurfchancen verwandelt. Oder auch 73 von 146 möglichen Punkten „liegen gelassen“. Nur die sieglosen Köln-Hürther Mädels haben im Schnitt noch weniger Erfolg an der Linie. Sollte es in Herne wieder knapp zugehen, wovon auszugehen ist, sollten die BG-Akteure ihre Nerven besser im Griff haben.
WNBL: Gruppe Nordwest – 9 Spieltag
SteelFire3-2-1 – BG Bonn 92
OSC Junior Panthers Osnabrück – TG Neuss Junior Tigers
RheinStars Ladies Hürth – Metropol Girls