• 04.08.2020

WNBL-Saison im Fokus der Vorbereitungen

Zum Ende der Sommerferien nimmt der geregelte Trainingsbetrieb bei der BG Bonn 92 wieder Form und Gestalt an. Dies gilt insbesondere für  das WNBL-Programm, also die weibliche Nachwuchs-Bundesliga, die die BG – im Unterschied zu den Jungs – nicht in einer Kooperation mit Telekom Baskets und Dragons Rhöndorf sondern ganz alleine bestreitet. Eigentlich ist der Beginn der regulären Saison 2020/21 für den 11. Oktober geplant.

Eigentlich. Denn letztlich ist es nicht die ligaleitende Stelle in Hagen, welche über den pünktlichen Beginn der U18-Bundesligarunde für die jungen Damen entscheidet. Vielmehr ist es wohl das Infektionsgeschehen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus, das auch weiterhin den Takt vorgibt. Gut zwei Monate verbleiben Headcoach Bea Waffenschmied und Assistent Thomas Henning somit noch, um einen schlagkräftigen Kader für die neue Spielzeit auf die Beine zu stellen.

Durch den Abbruch der vergangenen Spielzeit hat sich das Liga-Konstrukt nachhaltig verändert. Waren es bisher bundesweit 24 Teams, die in vier Gruppen aufgeteilt waren, so wird sich dies zukünftig ändern. Da die Saison nicht zu Ende gespielt werden konnte und nach dem Viertelfinale gestoppt wurde, gibt es keinen Deutschen Meister 2020. Auch am anderen Ende der Tabelle – nämlich bei den Absteigern – endete das Geschehen abrupt. Von diesem Umstand profitierten z.B. die RheinStars Ladies Köln-Hürth, die zwar in 12 Partien sieglos bis in die Playdowns sportlich abgestiegen waren aber trotzdem ihr WNBL-Startrecht behielten. Gleiches gilt für die anderen drei Absteiger.

Aus den bisher 24 Teilnehmern machte der Bundesverband (DBB) kurzerhand 28 für die neue Saison, damit auch Neulinge eine Chance zur Teilnahme haben. Es kommen also vier neue Teams/Vereine hinzu, in jede Regionalgruppe eines. Bestimmt werden die WNBL-Aufsteiger in einer separaten Qualifikationsrunde, die im September über die Bühne gehen soll.

Die BG spielte bislang im Nordwesten der Liga. Zusammen mit Hürth/Köln, Neuss, Recklinghausen, Steelfire 3-2-1 (Herne) und Osnabrück. Aus NRW haben sich evo New Basket Oberhausen und die BasketGirls Ruhr (Hagen/Bochum) für die Qualifikationsrunde (mit insgesamt 11 Teams in drei Gruppen) angemeldet. Sollten beide NRW-Teams den Sprung in die WNBL schaffen, „droht“ der BG als dann südlichstes Team des Nordwestens ein „Umzug“ womöglich in die Gruppe Mitte der Bundesliga. Dort träfe man auf Teams aus Hessen, dem Frankenland und – die Dragons aus Rhöndorf. Jene spielen seit Jahren als südlichstes NRW-Team in der Mitte-Gruppe. Längere Fahrtstrecken und zwei richtige Lokalderbys ständen dann für Waffenschmieds Truppe auf der Tagesordnung.

Ein anderes mögliches Szenario sähe keinen der NRW-Qualifikanten erfolgreich, so dass ein anderes Team in den Nordwesten rücken müsste. Hierbei könnten dann womöglich die BG-Nachbarn von der „Schääl Sick“ die Umzugskoffer packen. Ein größeres Deutschlandweites Stühlerücken ist auf jeden Fall nicht ausgeschlossen.

Bei den Nordwest-Teams hat es im Frühjahr einige Veränderungen gegeben. So wurde die erst vor einem Jahr gebildete Ruhrpott-Spielgemeinschaft Steelfire 3-2-1 wieder aufgelöst, nachdem es intern zu Verwerfungen zwischen den drei tragenden Vereinen aus Herne, Bochum und Hagen (TSV 1860) gekommen war. Bochum und Hagen stiegen aus, der Herner TC nimmt als Lizenzinhaber nun das alleinige Startrecht wahr. Die beiden Erstgenannten versuchen derweil über die Qualifikationsrunde wieder ins WNBL-Geschehen eingreifen zu können.Aus der Köln-Hürther Spielgemeinschaft ist nun ein Trio geworden, denn mit dem BBZ Opladen stieg ein reiner Mädchenbasketballverein mit in die Kooperation ein, der auch in der zweiten Damen-Bundesliga startet.

Was dies alles für die BG bedeutet, kann man noch nicht sagen. Die Kader müssen bis zum 20. September benannt werden. Danach weiß man wirklich, wer wo spielt und wie die Chancen der BG in der Saison 20/21 sein könnten, an ihren großen Erfolg im ersten Jahr (Rang drei hinter Osnabrück und Recklinghausen) anzuknüpfen.