Mit gemischten Gefühlen bestreiten die Talents BonnRhöndorf am Sonntag das  WNBL-Play-off-Achtelfinal-Rückspiel  gegen den TuS Lichterfelde (11.00 Uhr, Goethe-Oberschule, Berlin-Lichterfelde). Nach der doch hohen Hinspiel-Niederlage sind die Chancen der U18-Bundesliga-Basketballerinnen auf ein Weiterkommen nun eher von bescheidener Natur.

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin! So hieß es früher in Fußballkreisen, wenn man das Pokalendspiel in der Hauptstadt erreicht hatte. Ob sich die Schützlinge von Headcoach Nicola Happel auch auf das Wiedersehen mit ihren Altersgenossinnen aus dem Südwesten Berlins freuen, ist noch nicht überliefert. Die Kardinalfrage vor dem Match lautet: Wie motiviert man ein U18-Mädchenteam, das mit einem 28-Punkte-Rückstand im Gepäck zum Meisterschaftsfavoriten fährt und dort mit mindestens 29-Punkten-Vorsprung gewinnen muss, um das Play-off-Viertelfinale zu erreichen?

Im Basketball ist natürlich vieles möglich, denn der Ball muss in den über drei Meter hoch hängenden Korb. Und zwar sehr oft. Und es gewinnt in der Regel das Team, welches diese Disziplin etwas besser beherrscht als der Gegner. Natürlich blendet im Rheinland niemand die statistischen Wahrscheinlichkeiten aus, die einen Favoritensturz ermöglichen würden.

„Wir fahren bereits am Samstag nach Berlin und wollen entspannt in die Partie gehen. Die Spielerinnen werden sich zerreißen und sich auf jeden Ball werfen, da bin ich mir absolut sicher“, rechnet Happel mit einem sehr motivierten  BonnRhöndorfer Team. Man müsse die Körperlichkeit der Berlinerinnen annehmen und auch bei den Dreiern viel besser verteidigen, wenn man ein positives Ergebnis erreichen wolle, fügt der Coach hinzu. 

Mit den Trefferquoten des letzten Wochenendes war gegen Lichterfelde (und womöglich auch jeden anderen Play-off-Gegner) nicht viel zu machen. Aber vielleicht platzt der Knoten der BonnRhöndorfer Offensive ja am Sonntag in Berlin. Denn das man weit unter Wert geschlagen wurde, dass war Happel und Assistent Johannes Sünnen irgendwie schon klar.

In jedem Fall wollen sich die Talents in Berlin anständig aus der Affäre ziehen und zeigen, dass die Nordwest-Gruppe kein Leichtgewicht ist, wie die anderen Achtelfinalergebnisse hatten vermuten lassen. Nur Recklinghausen konnte sein Auftaktmatch gewinnen, die anderen drei Mannschaften unterlagen ihren Kontrahenten aus dem Nordosten der viergleisigen WNBL zum Teil deutlich.