Regio-Talents: Dortmund zu abgezockt – aber direkten Vergleich gerettet
Durch eine schwächere zweite Halbzeit verlor die Regionalliga-Vertretung der Talents BonnRhöndorf in einer über weite Strecken sehr nervösen Partie am Samstagabend bei TVE Dortmund Barop mit 50:64 (10:9, 12:15, 11:19, 17:21) und rutschte dadurch auf den vorletzten Tabellenrang und ersten Abstiegsplatz. Die Bedeutung dieses Spiels war für beide vom Abstieg bedrohten Teams schwerlich zu unterschätzen. Die Talents (5-11) gingen mit nur einem Sieg Vorsprung vor TVE (4-12) in die Partie und wollten sich durch einen Erfolg in der Tabelle etwas freischwimmen. Für Dortmund bot sich die Chance gleichzuziehen und den Abstiegskampf noch spannender zu gestalten – was ihnen auch gelang.
Die erste Hälfte bot den Zuschauern ein klassisches Low-Scoring Game, wobei den Teams die verständliche Nervosität deutlich anzumerken war. Die Talents starteten defensiv hellwach und zwangen Dortmund wiederholt zu Turnovern. Leider konnten diese nicht in Fastbreaks umgemünzt werden. Offensiv kämpften die Talents über die gesamte Spielzeit hinweg mit der stark abgesunkenen Verteidigung der Hausherrinnen, die zwar eine Vielzahl freier Würfe von außen zuließ, welche die Talents aber leider zu selten trafen. Außer zwei Dreiern von Schreck und Fante wollte im ersten Durchgang einfach nichts gelingen. Unter dem Korb wartete die lange Garde der Gastgeberinnen mit zahlreichen Händen, die nahezu jeden korbnahen Abschluss schwer machte. Und wenn sich die Talents einmal zum Korb durchspielten, ließen sie gleich mehrfach einfache Korbleger liegen. So ging es zwar mit defensiv passablen 24 zugelassen Punkten, offensiv aber viel zu wenigen eigenen Zählern (22) in die Pause.
Ab dem dritten Viertel glitt die Partie den Gästen zunehmend aus den Händen. Die Defense war nicht mehr auf der Höhe und ließ wiederholt einfache Punkte der Hausherrinnen zu, die dadurch sichtlich an Selbstvertrauen gewannen. Auf der Gegenseite setzte sich die Abschlussflaute fort. Die langen Dortmunderinnen dominierten derweil die Bretter, so dass sich selten zweite Chancen für die Gäste ergaben, während sie sich unter dem Talents-Brett immer wieder zweite und dritte Würfe erkämpften. In der 35. Minute hatten die Ruhrgebietler auf 34:26 erhöht, als Scheibinger endlich wieder ein Treffer aus der Distanz gelang. Kadiata legte nach und brachte die Talents noch einmal auf 31:34 heran, doch Dortmund schlug zurück und erhöhte zum Abschluss des Viertels seinen Vorsprung erstmals auf zehn Zähler (33:43)
Diese Hypothek erwies sich für das Abschlussviertel als zu hoch. Auch wenn die Talents-Offensive nun endlich etwas besser in Gang kam, verstanden es die erfahrenen Gastgeberinnen, ihren Vorsprung souverän zu verwalten und auch auszubauen. Als Pohlmann drei Minuten vor Schluss den Dortmunder Vorsprung auf 15 Punkte erhöhte, rückte so langsam auch der potentiell so wichtige direkte Vergleich in den Blick: die Talents hatten das Hinspiel mit 18 Zählern gewonnen und wollten wenigstens diesen kleinen Vorteil im Abstiegsrennen nicht auch noch aus der Hand geben. Die TVE’lerinnen setzten noch einen weiteren Nadelstich und erhöhten 49 Sekunden vor Schluss auf 64:47, bevor Schreck im Gegenzug mit einem Dreier den BonnRhöndorferinnen diesen Trumpf im Abstiegskampf rettete.
Coach Bea Waffenschmied bleibt trotz der Niederlage optimistisch: „Ich finde, es war eigentlich ein enges Spiel. Wir hatten in dieser Partie ein unheimliches Wurfpech. Wir haben etliche offene Dreier bekommen und haben diese einfach nicht getroffen. Wir sind dann am Ende so ein bisschen Opfer unserer Nervosität geworden und haben im letzten Viertel zu früh den Kopf verloren. Dadurch resultierten viele Fehler. In der ersten Halbzeit konnten wir im Fastbreak nicht richtig finishen, das hat uns weh getan. Defensiv haben wir den Rebound komplett abgegeben, was nicht in Ordnung war. Insgesamt bin ich aber gar nicht so unzufrieden, wie es das Ergebnis vielleicht nahelegt. Wir haben gegen in der zweiten Halbzeit stark aufspielende Carla Bellscheidt und Kimberly Pohlmann verloren, die einfach die Ruhe und Gelassenheit in solchen Situationen haben. Die geht unserem jungen Team noch ab, aber genau diese Erfahrungen bringen uns für die Zukunft weiter. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Spielen unser Potential wieder besser werden ausschöpfen können“
Es spielten:
Scheibinger (7 Punkte/ 1 Dreier), Kadiata (2), Perlick (8), Hundrieser, Bantes (2), Kleinert, Telke (6), Hilgenfeld (2), Schreck (10/ 2), Mooshage (8), Hans, Fante (5/ 1)
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